Radio Vatikan - März 2016

EWTN-TV-Gründerin: Aus Lächerlichem Wunderbares schaffen

Millionen von Menschen auf der ganzen Welt war sie als Gründerin des katholischen Fernsehsenders EWTN (Eternal Word Television Network) bekannt: Mutter Mary Angelica PCPA ist am Ostersonntag gestorben. Sie starb friedlich im Beisein ihrer Mitschwestern vom Orden der Armen Klarissen von der Ewigen Anbetung im US-Kloster „Our Lady of Angels“ in Hanceville, Alabama. Martin Rothweiler ist Programmdirektor und Geschäftsführer beim von ihm gegründeten deutschen Ableger von EWTN. Im Vorfeld der Sendung haben wir mit ihm über den Tod von Mutter Angelica gesprochen.

„Zunächst einmal darf ich wirklich sagen, dass viele Menschen in Deutschland und der ganzen Welt reagiert haben und natürlich bemerkt haben, dass es ein besonderes Zusammentreffen ist, dass Mutter Angelica ausgerechnet am Ostersonntag verstorben ist. Ich denke, ihr Vermächtnis für uns ist ihre große Nähe und Freundschaft zu Jesus Christus, die sie ihr ganzes Leben lang gehabt hat. Das war das, was sie den Menschen vermitteln wollte, auch eben über das Medium des Fernsehens, um möglichst viele Menschen zu Christus zu führen, um ihnen zu sagen, Christus liebt dich, auch wenn du es noch nicht weißt, auch wenn du ihn noch nicht kennst.“

Wie erklären Sie sich denn den Erfolg von Mutter Angelika, sie hatte ja nicht viele Mittel zur Verfügung und hat wirklich mit einfachsten Mitteln letztlich ein weltumspannendes Mediennetzwerk geschaffen.

„Ich denke, der Erfolg kommt ein wenig darin zum Ausdruck, was man das Motto von Mutter Angelica nennen kann. Sie hat es einmal so ausgedrückt: Wenn du nicht bereit bist, etwas lächerliches zu tun, wird Gott auch nichts wunderbares daraus machen. Und ich glaube, die Methode dieses Erfolges, wenn man so will, ist einfach dieses absolute Gottvertrauen, wirklich mit Gott und Jesus im engen Gespräch zu sein und danach zu fragen, was der Heilige Geist einem sagt. Sie hat sich von ihren Inspirationen immer spontan leiten lassen, hat keine Angst gehabt, diese Entscheidung zu treffen und dann gesagt hat, wenn sie verstanden hat, dass Gott das von ihr will, dann ist sie diesen Schritt gegangen, auch wenn menschliche Gründe vielleicht dagegen gestanden haben. Das war ja die gleiche Situation, als sie diesen Sender gegründet hat, wurde sie natürlich belächelt. Sie sagte ja selbst, ich bin eine Ordensfrau, ich habe keine Ahnung von Fernsehen. Sie hatte nur 200 Dollar und eine Garage zur Verfügung und hat das begonnen. Wenn man so will, ist dieses Gottvertrauen ihr Geheimnis.“

Wie werden Sie persönlich denn die Arbeit von Mutter Angelica weiter führen?

„Wir werden ihr Vermächtnis verinnerlichen, vielleicht stärker denn je, um zu sagen, dass wir alle Menschen erreichen wollen und die Evangelisierung mit unserer Arbeit hier im deutschsprachigen Bereich weiter zu führen. Wir müssen natürlich noch viel bekannter werden, denn von 20 Millionen Haushalten, die wir technisch erreichen, schauen uns etwa 100.000 Menschen zu, schätzungsweise. Da wollen wir natürlich weiter wachsen. Aber ich denke wir können von ihr lernen, bei allem, was wir tun, auf Gott zu vertrauen und zu beten, und in aller Demut Jesus Christus zu den Menschen zu bringen. Das ist das, was sie uns auf den Weg gibt. Das mit Humor zu machen, bodenständig zu bleiben, aber auch mit einer großen Liebe und Freundschaft zu Christus. Und sich vor allem immer wieder daran zu erinnern, aus dem Gebet zu leben und aus der Verehrung des Allerheiligsten Altarsakraments, das sie persönlich ja besonders verehrt hat.“

Quelle: Radio Vatikan, 29.03.2016

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