Ein 19-jähriger Mann hat in der Nacht auf Pfingsten in der Basilika St. Anna im bayerischen Marienwallfahrtsort Altötting randaliert. Er hatte sich in die Kirche einschließen lassen. Bei der Festnahme am frühen Morgen des Pfingstsonntags biss er einer Polizistin in den Oberschenkel.
Der Mann aus München „beschädigte und beschmutzte er eine Vielzahl an sakralen Gegenständen in der Basilika“, teilte die Polizei mit. Der entstandene Sachschaden liege wohl „im mittleren fünfstelligen Bereich“. Die Polizistin ihrerseits wurde leicht verletzt.
„Durch die Staatsanwaltschaft Traunstein wurde auf die Stellung eines Haftantrages verzichtet“, so die Polizei weiter. „Es wurde ein Strafverfahren wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung, Störung der Religionsausübung, Hausfriedensbruch, Tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.“
Der Mann wurde wegen „der Gesamtumstände“, wie die Polizei sich in ihrer Mitteilung ausdrückte, im Anschluss an die Festnahme „nach Beendigung aller strafprozessualer Maßnahmen“ in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.
Das Pfingstfest wurde durch den Polizeieinsatz in Altötting beeinträchtigt. „So musste der Abschlussgottesdienst der Straubinger Wallfahrt in der Stiftskirche Altötting stattfinden und ein weiterer Gottesdienst musste ersatzlos gestrichen werden“, teilte die Polizei mit.
Altötting ist der wohl bedeutendste und bekannteste Marienwallfahrtsort in Deutschland. Die Wallfahrten begannen bereits im 15. Jahrhundert. Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., wuchs in der nahem Umgebung von Altötting auf und konnte diesen Ort entsprechend häufig besuchen. Im Jahr 2006 kehrte er – im zweiten Jahr seines Pontifikats – letztmals nach Altötting zurück und legte seinen Bischofsring vor dem Gnadenbild nieder, da er als Papst einen neuen sogenannten Fischerring zu tragen hatte.