Papst Leo XIV. hat am Sonntagmittag im Anschluss an das Gebet des Angelus auch mit Blick auf den jüngsten Krieg im Nahen Osten zwischen Israel und Iran gefordert: „Die Diplomatie soll die Waffen zum Schweigen bringen!“
Der Pontifex erklärte, es häuften sich „alarmierende Nachrichten aus dem Nahen Osten, insbesondere aus Iran. In diesem dramatischen Szenario, das Israel und Palästina einschließt, droht das tägliche Leid der Bevölkerung in Vergessenheit zu geraten, besonders in Gaza und in den anderen Gebieten, wo die Notwendigkeit einer angemessenen humanitären Hilfe immer dringlicher wird.“
Zwischen Israel und Iran herrscht seit anderthalb Wochen Krieg, nachdem Israel zahlreiche Ziele im Iran angegriffen hatte, die mit dem dortigen Atomprogramm zu tun haben. Zu den getöteten iranischen Personen gehören nicht nur Vertreter des Militärs, sondern auch Atomwissenschaftler. Außerdem wurden Atomanlagen sowie Militärstützpunkte angegriffen. Auf beiden Seiten waren durch weitere Angriffe in der Folge zahlreiche Tote und Verletzte zu beklagen. Inzwischen haben sich auch die Vereinigten Staaten von Amerika mit Luftangriffen gegen Iran am Krieg beteiligt.
Der Krieg zwischen Israel und Palästina geht zurück auf das Jahr 2023, als die Hamas den Staat Israel überfiel, Menschen tötete und darüber hinaus viele Geiseln nach Palästina verschleppte. Seither setzt Israel besonders Gaza massiv unter Druck, was von verschiedenen humanitären Organisationen kritisiert wurde. In diesem Krieg ist von zehntausenden Todesopfern die Rede, hauptsächlich auf der Seite von Palästina.
Vor diesem Hintergrund erklärte Papst Leo am Sonntag: „Heute mehr denn je ruft und fleht die Menschheit nach Frieden. Es ist ein Ruf, der nach Verantwortung und Vernunft verlangt und der nicht von Waffenlärm und Rhetorik übertönt werden darf, die zum Konflikt aufstachelt.“
„Jedes Mitglied der internationalen Gemeinschaft hat eine moralische Verantwortung“, betonte Leo, „die Tragödie des Krieges zu beenden, bevor sie zu einem unvermeidlichen Abgrund wird. Es gibt keine ‚fernen‘ Konflikte, wenn die Würde des Menschen auf dem Spiel steht.“
„Der Krieg löst keine Probleme, sondern verstärkt sie und hinterlässt tiefe Wunden in der Geschichte der Völker, die Generationen benötigen, um zu heilen“, stellte der Papst klar. „Kein bewaffneter Sieg kann den Schmerz der Mütter, die Angst der Kinder und die gestohlene Zukunft wiedergutmachen.“