Bischof Meier beeindruckt nach Reise in „hochspannendes und vielfältiges Land“ Nigeria

Bischof Meier beeindruckt nach Reise in „hochspannendes und vielfältiges Land“ Nigeria

Im Anschluss an seine Reise nach Nigeria hat sich der Augsburger Bischof Bertram Meier beeindruckt gezeigt und seine Eindrücke geschildert. „Nigeria ist ein hochspannendes und vielfältiges Land, nicht allein wegen seiner geographischen und demographischen Größe“, konstatierte Meier am Samstag. Der Bischof war unterwegs in seiner Funktion als Vorsitzender der Kommission Weltkirche innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

„Die politische, ethnische, religiöse und soziale Gemengelage habe ich als hoch komplex empfunden, sie lässt sich nicht holzschnittartig darstellen“, betonte Meier. „Allzu oft werden alle diese Konflikte mit breitem Pinselstrich als religiös motiviert gezeichnet; doch zeigt eine differenziertere Betrachtung eine Mixtur aus vielfältigen Ursachen.“

Vor diesem Hintergrund würdigte der Bischof den interreligiösen Dialog in dem afrikanischen Land, das grundsätzlich als Brennpunkt für Christenverfolgung gilt.

„Die interreligiösen Graswurzelbewegungen gehören zum Stärksten, was ich während dieser Reise erlebt habe“, sagte der Bischof von Augsburg. „Immer wieder habe ich beim Gespräch mit diesen mutigen Menschen festgestellt, dass es eines Dreischritts bedarf, um wirklichen Frieden zu erreichen: Zuhören, Dialog und Versöhnung.“

Mit Blick auf die Lage im sogenannten „Middle Belt“, einer Region im Herzen von Nigeria, betonte er: „Es ist sehr einfach, alles auf einen Konflikt zwischen Christen und Muslimen zuzuspitzen, was es aber nicht ist. Im Vordergrund stehen ökonomische Gründe, der Zusammenstoß unterschiedlicher Lebensformen von Bauern und Nomaden und ethnisch-tribale Faktoren.“

Gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erläuterte Meier: „Es geht um Radikalisierung, einen Islamischen Staat, ein Kalifat. Das ist auf keinen Fall etwas Religiöses. Boko Haram schadet ja nicht nur Christen, sondern geht gegen eigene Leute, gegen Muslime vor. Dazu kommen ökonomische und finanzielle Fragen. Die ganze Gemengelage ist so komplex, dass wir uns vor holzschnittartigen Analysen hüten müssen. Wir sollten auf den Brückenbau von unten setzen – und den gibt es zahlreich.“

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