Krieg, Heiliges Jahr, Trump, Rolle der Frau in der Kirche: Papst Franziskus gibt Interview

Krieg, Heiliges Jahr, Trump, Rolle der Frau in der Kirche: Papst Franziskus gibt Interview

Eine ganze Reihe von Themen – darunter die Kriege in der Welt, das Heilige Jahr 2025, der designierte US-Präsident Donald Trump und die Rolle der Frau in der Kirche – hat Papst Franziskus am Sonntagabend in einem Interview im italienischen Fernsehen angesprochen.

„Eines sage ich gerne: Gott wird nicht müde, zu vergeben“, so der Pontifex. „Wir sind es, die müde werden, um Vergebung zu bitten. Gott vergibt immer, immer. Und das muss man sich ins Gedächtnis rufen, ins Herz: Gott vergibt immer. Es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden kann, denn Gott möchte jeden bei sich haben. Wie Kinder, wie Brüder unter uns. Das müssen wir gut lernen.“

„Die Natur des Menschen ist gut – und der freie Wille ist für mich die größte Ehre, die Gott uns gegeben hat“, sagte Papst Franziskus. „Gott lehrt uns Dinge, aber er will, dass wir frei sind, völlig frei. Und wenn du einen Fehler machst, vergibt er dir. Er wird nie müde zu vergeben und nimmt uns immer an die Hand.“

Der Papst sprach über den Plan von Donald Trump, der am heutigen Montag das Amt als US-Präsident übernimmt, wonach irreguläre Migranten massenhaft abgeschoben werden sollen. „Ich habe noch nichts von ihm gehört, er war schon einmal hier. Als er das andere Mal Präsident war, haben wir nichts von ihm gehört, aber wenn das wahr ist, ist das eine Schande, weil man die armen Teufel, die nichts haben, die Rechnung für das Ungleichgewicht bezahlen lässt. Auf diese Weise löst man die Dinge nicht.“

Franziskus kam dann auf das Thema Krieg zu sprechen: „Heute gibt es große Armut, aber es würde reichen, ein Jahr lang keine Waffen herzustellen, und das Problem der Armut und des Hungers wäre gelöst. Der Hunger in der Welt ist groß. Die Kinder, die hungern, sind viele. Und darüber müssen wir nachdenken. Krieg ist immer, immer eine Niederlage, und wir müssen uns sagen, dass Krieg eine Niederlage ist. Schauen Sie sich an, was in der Ukraine, in Palästina, in Israel passiert. Wie sie Dinge zerstören. Verhandlungen sind so wichtig.“

Ein weiteres Thema, das dem Papst am Herzen liegt, sind die Gefangenen. „Als ich in der anderen Diözese war, bin ich jeden Gründonnerstag zur Fußwaschung in ein Gefängnis gegangen“, erinnerte er in dem Interview. „Das tue ich auch hier. Sie machen mich zärtlich. Wir alle sind in unserem Leben gestürzt, und ein Sturz kann zu einem Verbrechen führen, nicht wahr? Dazu, etwas Schlechtes zu tun. Wir sind gerettet worden, wir müssen sie trösten und sie in ihren Prüfungen begleiten. Vergesst die Gefangenen nicht, viele, die draußen sind, sind schuldiger als sie selbst.“

Zum Heiligen Jahr fügte der Papst dann hinzu: „Wenn Sie nach Rom kommen und als Tourist zur Heiligen Pforte gehen, ohne religiösen Sinn, dann nützt das nichts. Man muss sich bekehren, und das Wort heißt bekehren, seinen Lebensstil völlig ändern, Buße tun. Man muss sich vom Herrn den Heiligen Geist geben lassen, der unsere Herzen verändert. Die Hoffnung ist so etwas wie der Anker am Strand, wir klammern uns an das Seil, immer.“

Dann kündigte Franziskus an, dass das Governatorat der Vatikanstadt ab März von einer Frau geleitet werden soll, und zwar von der derzeitigen Vize-Regierungschefin Schwester Raffaella Petrini FSE. „Frauen“, sagte er, „wissen besser zu managen als Männer“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Stampa, der italienischen Partneragentur von CNA Deutsch.

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