Erzbischof Gössl: „Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit der Ökumene gemacht“

Erzbischof Gössl: „Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit der Ökumene gemacht“

Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat betont, er habe „immer schon eine gute, wohlwollende und entspannte Beziehung wahrgenommen zwischen den großen Konfessionen“. Außerdem sagte er in einem von „Leben im Erzbistum Bamberg“ in der vergangenen Woche veröffentlichten Interview: „Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit der Ökumene gemacht.“

Er könne sich „vorstellen, dass es nicht mehr jedes Jahr einen Katholikentag und einen Evangelischen Kirchentag gibt, sondern dass wir alle zwei Jahre einen ökumenischen Kirchentag machen“.

„Religionsunterricht in ökumenischer Sensibilität ist schon Realität, sicher zunächst aus der Not geboren“, führte Gössl aus. „In den ersten und zweiten Klassen ist die Möglichkeit schon sehr weit fortgeschritten, einen gemeinsamen Religionsunterricht in der Verantwortung einer Konfession zu gestalten.“

Angesichts der sinkenden Katholikenzahl in ganz Deutschland sagte der Bamberger Erzbischof, er glaube nicht, „dass wir Megatrends umkehren können. Aber was wir unbedingt im Blick haben müssen, ist die Freude am Glauben. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Glaube keinen Spaß machen darf und immer beschwerlich sein soll. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Wir wollen Glaubensfreude feiern.“

Dafür brauche es auch „keine riesigen Massen. Natürlich freuen wir uns, wenn viele Leute kommen, aber man kann auch in einer kleinen Gruppe feiern. Das strahlt dann auch aus und fördert Gemeinschaft.“

Gössl sprach sich dafür aus, trotz geringerer Einnahmen weiterhin im Bereich der Schulbildung tätig zu sein. Katholische Schulen seien „ein wertvoller Teil der Jugendarbeit“. Allerdings seien großartige Baumaßnahmen mit den „künftig zur Verfügung stehenden Mitteln“ nicht mehr zu leisten: „Die Gebäude sind das eine, aber man braucht auch die Menschen, die in den Schulen und Einrichtungen den christlichen Geist vorleben und beispielhaft wirken.“

Herwig Gössl ist seit fast einem Jahr Erzbischof von Bamberg. Zuvor war er bereits rund zehn Jahre lang Weihbischof in der Erzdiözese.

Das Erzbistum Bamberg umfasst laut Kirchenstatistik rund 592.000 Katholiken, von denen 41.000 den Glauben auch praktizieren, indem sie sonntags zur Messe gehen – das entspricht einem Anteil von 6,9 Prozent. Rund 3.500 Taufen standen im Jahr 2023 mehr als 6.700 Bestattungen und fast 11.000 Kirchenaustritten gegenüber.

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