Bei der Generalaudienz am Mittwochvormittag hat Papst Franziskus die Gläubigen aufgerufen: „Lasst uns von Maria lernen, der Mutter des Erlösers und unserer Mutter, unsere Ohren für das göttliche Wort zu öffnen, es aufzunehmen und zu bewahren, damit es unsere Herzen in Tabernakel seiner Gegenwart verwandelt, in gastfreundliche Häuser, wo die Hoffnung wächst.“
Damit setzte der Pontifex in der vatikanischen Audienzhalle seine Katechesenreihe zum Heiligen Jahr 2025 fort über das Thema „Jesus Christus, unsere Hoffnung“.
Franziskus verwies auf das Lukas-Evangelium. Der Erzengel Gabriel habe „eine Botschaft von völlig unerhörter Form und Inhalt“ nach Nazareth gebracht, „ein kleines Dorf in Galiläa am Rande Israels, im Grenzgebiet zu den Heiden und deren Einflüssen“.
Der Papst rief in Erinnerung: „Anstelle des klassischen Grußes ‚Friede sei mit dir‘ wendet sich Gabriel an die Jungfrau mit der Aufforderung ‚Jauchze auf, freue dich!‘ Das ist ein Appell, der in der biblischen Geschichte sehr beliebt ist. Die Propheten verwenden ihn, wenn sie das Kommen des Messias ankündigen. Es ist die Einladung zur Freude, die Gott an sein Volk richtet, wenn das Exil endet und der Herr seine lebendige und aktive Gegenwart spürbar werden lässt.“
Der Erzengel bezeichne Maria zudem als „erfüllt von göttlicher Gnade“. Dies bedeute, „dass die Liebe Gottes schon lange im Herzen Marias wohnte und weiterhin dort wohnt. Er sagt aus, wie ‚voll der Gnade‘ sie ist und vor allem, wie Gottes Gnade in ihr eine innere Umformung vollzogen und sie zu seinem Meisterwerk gemacht hat.“
Außerdem habe Gabriel gesagt: „Fürchte dich nicht.“. Die „Gegenwart des Herrn“ gebe den Menschen auch heute „diese Gnade, uns nicht zu fürchten“.
„Dann verkündet Gabriel der Jungfrau seine Sendung und lässt in ihrem Herzen zahlreiche Bibelstellen widerhallen, die sich auf die königliche und messianische Identität des Kindes beziehen, das von ihr geboren werden soll, und dass das Kind als die Erfüllung der alten Prophezeiungen dargestellt wird“, fuhr der Pontifex fort. „Diese Art der Mutterschaft erschüttert Maria bis ins Mark. Und als intelligente Frau, die in der Lage ist, in den Ereignissen zu lesen, sucht sie zu verstehen, zu erkennen, was ihr widerfährt. Maria sucht nicht nach außen, sondern nach innen. Und dort, tief in ihrem offenen und empfindsamen Herzen, hört sie die Einladung, Gott zu vertrauen.“
„Maria nimmt das Wort in ihrem eigenen Fleisch auf und übernimmt damit die größte Aufgabe, die je einer Frau, je einem menschlichen Geschöpf anvertraut wurde“, betonte Papst Franzisus. „Sie stellt sich in den Dienst – sie ist voll von allem.“