„Neuer Sonnenkönig“: ZdK-Präsidentin kritisiert Trump

„Neuer Sonnenkönig“: ZdK-Präsidentin kritisiert Trump

Die Begriffe Menschenwürde, Gerechtigkeit und eine wertebasierte Weltordnung sind laut Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) nicht in der DNA von US-Präsident Donald Trump verankert. Irme Stetter-Karp sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Mittwoch, auf dieser Basis könne man mit ihm nicht verhandeln.

„Wir erleben einen neuen Sonnenkönig. Doch er verbreitet keine Sonnenstrahlen“, sagte Stetter-Karp wörtlich und spielte damit auf Ludwig XIV. von Frankreich, einen katholischen Herrscher des 17. Jahrhunderts, der für seinen Absolutismus und seinen prachtvollen Lebensstil bekannt war.

Ludwig XIV. verstand sich als von Gott eingesetzter Monarch, dessen Macht direkt von Gott abgeleitet war („Gottesgnadentum“). Er förderte die katholische Kirche in Frankreich, etwa durch den Bau prachtvoller Kirchen und die Unterstützung religiöser Orden.

Trump demonstriere auch „bewusst und kalkuliert, dass er die unumschränkte Staatsgewalt bei sich verortet“, so Stetter-Karp. Die EU müsse sich wappnen und noch mehr als bisher Verantwortung für Frieden und Menschenrechte übernehmen. Es sei ein strategischer Fehler, auf den amerikanischen Präsidenten zu zählen. Trump betrachte Politik nur als Deal, wenn sich Interessen verknüpfen ließen.

Kurz nach seiner Amtseinführung als neuer US-Präsident unterzeichnete Trump beispielsweise eine sogenannte Executive Order zum „Schutz von Frauen vor dem Extremismus der Gender-Ideologie“, die laut Weißem Haus „die biologische Wahrheit in der Bundesregierung wiederherstellt“, wie CNA Deutsch berichtete. Der Erlass führt die regierungsweite Anerkennung der Realität des biologischen Geschlechts ein, wonach es nur zwei Geschlechter gibt, nämlich männlich und weiblich.

Schon am Montag hatte die ZdK-Präsidentin in der deutschen Politik vor einer „von populistischen Parteien“ inszenierten Flucht „in eine autoritäre Politik und außenpolitische Isolation“ gewarnt, wie CNA Deutsch berichtete. In einem vierseitigen Papier hatte das ZdK seine „Erwartungen“ im Bundestagswahljahr 2025 formuliert. Man vertrete dabei „die Anliegen der katholischen Gläubigen in Deutschland“.

Zum Thema Abtreibung erklärte das ZdK: „Mit Blick auf Schwangerschaftsabbrüche treten wir entschieden für die doppelte Anwaltschaft für die Selbstbestimmung der Frau und das ungeborene Leben ein, verbunden mit einer verpflichtenden Beratung. Die aktuelle Regelung von §218 StGB stellt ein angemessenes Schutzkonzept dar.“

Die katholische Kirche lehnt die Abtreibung nicht nur aufgrund der Heiligen Schrift und der Tradition, sondern auch aufgrund des Naturrechts grundsätzlich ab: Jeder Mensch hat von Natur aus ein Recht zu Leben. Die geltende Abtreibungsregelung nimmt den Tod von jährlich mehr als 100.000 ungeborenen Kindern in Kauf, weil das grundsätzliche strafrechtliche Verbot aufgrund weitreichender Ausnahmeregelungen in zahllosen Fällen nicht greift.

Posted in

Werden Sie Teil der EWTN-Familie. Abonnieren Sie unseren Newsletter!

*Ich möchte zukünftig den wöchentlichen Newsletter von EWTN.TV mit Impulsen, Programmtips und Informationen rund um Ihren katholischen Fernsehsender per E-Mail empfangen. Diese Einwilligung kann am Ende jedes Newsletters widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.