„Kommunikation bedeutet, ein wenig aus sich selbst herauszugehen, um dem anderen etwas von sich selbst zu geben“, sagte Papst Franziskus am Samstag zu Hunderten von Kommunikationsfachleuten. Er sprach spontan, nachdem er seine vorbereitete Rede beim Jubiläum der Kommunikation und Medien im Vatikan beiseite gelegt hatte.
„In meinen Händen halte ich eine neunseitige Rede“, sagte der Papst mit einem Lächeln zu den in der vatikanischen Audienzhalle versammelten Teilnehmern. Er kündigte den applaudierenden Zuhörern an, dass er dieses Dokument verteilen lassen, aber angesichts der Uhrzeit und der Tatsache, dass alle hungrig wären, nur kurz sprechen würde.
„Zu wissen, wie man kommuniziert, ist eine große Weisheit, und ich freue mich, dass dieses Jubiläum der Kommunikationsfachleute stattfindet. Ihre Arbeit ist eine Arbeit, die aufbaut. Sie baut die Gesellschaft auf und sie baut die Kirche auf“, sagte der Papst – vorausgesetzt, die Journalisten seien wahrhaftig und „echt“ in ihrem inneren Leben.
Die Begegnung mit den Medienschaffenden am 25. Januar war eine von mehreren Samstagsaudienzen, die im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 stattfinden sollen.
Die Veranstaltung begann mit einem Dialog zwischen der Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa und dem Autor Colum McCann, moderiert von dem erfahrenen italienischen Journalisten Mario Calabresi.
Die vorbereitete Botschaft des Papstes, die später mit den Teilnehmern geteilt wurde, befasste sich mit mehreren dringenden Problemen der modernen Kommunikation.
Der Text erinnerte an die Journalisten, die im vergangenen Jahr bei der Berichterstattung über Konflikte ums Leben kamen, und wies darauf hin, dass im Jahr 2024 mehr als 120 Medienschaffende ihr Leben verloren.
In den schriftlichen Ausführungen warnte der Papst auch vor der „Gehirnfäulnis“, die durch das ständige Scrollen in den sozialen Medien verursacht wird, und rief zu mehr Medienkompetenz und kritischem Denken auf, insbesondere bei jungen Menschen.
„Wir brauchen mutige Unternehmer, mutige Informationsingenieure, damit die Schönheit der Kommunikation nicht korrumpiert wird“, hieß es in dem vorbereiteten Text.
Die Botschaft an die Teilnehmer der Jubiläumsveranstaltung am Samstag schloss mit einem Appell an die Kommunikatoren, „Geschichten der Hoffnung“ zu erzählen, die das Leben nähren.
Die Worte spiegeln den eindringlichen Appell an die Hoffnung in der päpstlichen Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel wider, die am Freitag veröffentlicht wurde, sowie den Aufruf, „hoffnungsvolle Geschichten zu erzählen, sich um unser gemeinsames Schicksal zu sorgen und sich zu bemühen, gemeinsam die Geschichte unserer Zukunft zu schreiben“.
In dem Text, der am Samstag verteilt wurde, wurde die Realität von Krieg und Leid nicht ausgespart. Das Jubiläum der Kommunikation und Medien findet in einer Zeit statt, die der Papst in seiner schriftlichen Rede als „einen schwierigen Moment in der Geschichte der Menschheit“ bezeichnete, „in der die Welt noch immer von Kriegen und Gewalt verwundet ist, in der so viel unschuldiges Blut vergossen wurde“.
„Wenn ihr über das Böse berichtet, lasst Raum für die Möglichkeit, das zu reparieren, was zerrissen wurde“, riet der Papst in seiner Botschaft.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.