Bischof Bätzing: „Kampf gegen Antisemitismus ist Aufgabe aller“

Bischof Bätzing: „Kampf gegen Antisemitismus ist Aufgabe aller“

Mit Blick auf den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am Montag hat Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), betont: „Der Kampf gegen Antisemitismus ist Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger.“

„Wir müssen im Alltag den dumpfen Vorurteilen widersprechen und mit Zivilcourage denen beistehen, die verbal oder physisch angegriffen werden“, forderte Bätzing. „Angriffe auf Jüdinnen und Juden sind auch Angriffe auf unsere Demokratie. Die geschichtliche Erfahrung lehrt, dass der Hass sich oft zunächst gegen Juden und bald auch gegen andere richtet.“

„Es braucht die Erinnerungskultur an Auschwitz und an die gesellschaftlichen Entwicklungen, die zu Auschwitz geführt haben“, zeigte sich der DBK-Vorsitzende überzeugt. „Diese Erinnerung verbindet und trägt zur Heilung bei. Sie ist zugleich eine Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben in Europa.“

„Die Erinnerung an Auschwitz und die moralische Verpflichtung, dass Auschwitz sich nicht wiederholen darf, prägen die politische Kultur Deutschlands und Europas“, erklärte Bätzing außerdem. „Sie sind eingeflossen in die rechtsstaatliche Demokratie, die die Würde und die Rechte des Menschen zur Grundlage allen politischen Handelns macht, und in eine internationale Ordnung, die, so unvollkommen sie sein mag, das Handeln der Staaten an rechtliche Grundsätze bindet und Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord zu verhindern und zu ahnden sucht.“

Vor diesem Hintergrund müsse man mit „Erschrecken“ feststellen, „dass sich in den vergangenen Jahren politische Bewegungen und Parteien gesellschaftlich etablieren konnten, die die rechtsstaatlichen Grundlagen der Demokratie und das internationale Recht offensiv in Frage stellen und dort, wo sie regieren, nicht selten demonstrativ missachten. In Teilen der Öffentlichkeit und der sozialen Medien ist die Erinnerung an Auschwitz verblasst, herrscht eine Rhetorik der Verachtung gegenüber Minderheiten und Andersdenkenden, werden bewusst Falschinformationen und Lügen verbreitet.“

Konkrete Beispiele nannte Bätzing in seiner Stellungnahme nicht.

Jedenfalls dürfe man dem „nicht widerspruchs- und tatenlos zusehen“. Es bleibe also „unsere Aufgabe, die Erinnerung an Auschwitz wachzuhalten. Wo über Minderheiten oder Schwache im Ton der Verachtung gesprochen wird, ist unser deutlich hörbarer Widerspruch gefordert. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Gleichheit der Menschen infrage gestellt wird.“

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