Ehefrau von Bundespräsident Steinmeier spricht sich für Frauenordination aus

Ehefrau von Bundespräsident Steinmeier spricht sich für Frauenordination aus

Elke Büdenbender, die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hat sich für die Frauenordination in der katholischen Kirche ausgesprochen. Büdenbender ist selbst katholisch und arbeitet als Richterin am Verwaltungsgericht Berlin.

Die gesellschaftliche „Entwicklung im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter haben kirchliche Strukturen nicht in gleichem Maße nachvollzogen“, schrieb Büdenbender in einem Beitrag für die Zeitschrift Herder Korrespondenz (aktuelle Ausgabe). „In der evangelischen Kirche sind Frauen heute in allen Ämtern vertreten. Auch wenn die katholische Kirche sich im 20. Jahrhundert in vielen Bereichen geöffnet hat, etwa durch die Zulassung von Frauen zu bestimmten Leitungsfunktionen und durch die Betonung der Bedeutung von Frauen in der kirchlichen Sozialarbeit, bleibt die Ordination ein umstrittenes Thema.“

„Die theologische Argumentation der katholischen Kirche stützt sich auf die Tradition und das Vorbild Jesu, der nur Männer zu Aposteln berufen habe“, fasste die Ehefrau des Bundespräsidenten die überlieferte katholische Lehre zusammen. Dann machte sie darauf aufmerksam, dass Befürworter der Frauenordination darauf hinweisen, „dass diese Argumentation nicht mehr zeitgemäß sei und auf weibliche Perspektiven nicht verzichtet werden könne. Zudem enthalte die Bibel viele Beispiele für Frauen in geistlichen Leitungsaufgaben.“

„Auch ich bin dieser Ansicht“, so Büdenbender.

„Es ist entscheidend, dass sich sowohl die katholische Kirche als auch die Gesellschaft insgesamt dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit verschreiben“, führte sie aus. „Dies bedeutet nicht nur die rechtliche Gleichstellung von Frauen, sondern auch die Veränderung kultureller Normen, die Aufhebung von Machtstrukturen und die Schaffung von Räumen für eine vielfältige und inklusive Gesellschaft. Es ist eine Herausforderung, die uns alle betrifft und die wir nur gemeinsam bewältigen können.“

Die katholische Kirche habe „das Potenzial, eine wichtige Rolle bei der Förderung von Frauenrechten und der Schaffung einer gerechteren Gesellschaft zu spielen. Sie kann sich stärker für die Rechte von Frauen auf allen Ebenen einsetzen – von der sozialen Gerechtigkeit bis zur politischen Teilhabe. Sie kann die Männer überzeugen, Aufgaben zu übernehmen, die als vermeintlich weiblich konnotiert sind. Sie kann durch ihre Botschaft der Nächstenliebe und Solidarität dazu beitragen, stereotype Geschlechterrollen zu hinterfragen und die Vielfalt von Lebensentwürfen zu fördern.“

Katholische und protestantische Frauenbewegungen hätten „einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft geleistet“, erläuterte Büdenbender. „Diese Bewegungen fordern eine radikale Neubewertung traditioneller Geschlechterrollen. Sie setzen sich dafür ein, dass Frauen als vollkommen gleichgestellte Mitglieder der Gemeinschaft anerkannt werden und ihre Perspektiven und Erfahrungen in kirchliche Entscheidungsprozesse einfließen.“

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