Kirchenvertreter in Demokratischer Republik Kongo werfen Ruanda Unterstützung von Milizen vor

Kirchenvertreter in Demokratischer Republik Kongo werfen Ruanda Unterstützung von Milizen vor

Kirchliche Mitarbeiter in der Demokratischen Republik Kongo erheben schwere Vorwürfe gegen das Nachbarland Ruanda: Es unterstütze bewaffnete Milizen in der Provinz Nord-Kivu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo und boykottiere Friedensverhandlungen. „Es fehlt der politische Wille, die Situation zu ändern“, erklärte Projektpartner Pater Marcelo Oliveira. „Das Problem liegt vor allem bei Ruanda, das weiterhin versucht, das Land zu übernehmen und die natürlichen Ressourcen zu plündern.“

Eine für den 15. Dezember anberaumte Friedenssitzung unter Vermittlung Angolas sei nicht zustande gekommen, weil die Vertreter der ruandischen Seite abgesagt hatten. „Sie suchen ständig nach Vorwänden, um fernzubleiben, und so setzt sich der Krieg endlos fort“, kritisierte Pater Marcelo.

Waffenruhe an Weihnachten gebrochen

Mehrere Beobachter, darunter die Europäische Union, haben angeprangert, dass Ruanda die Miliz M23 unterstützt. Sie gilt als Urheber zahlreicher Gewaltakte an der Zivilbevölkerung. „Sie massakrieren und foltern weiterhin Menschen, die von einem Ort zum anderen ziehen“, stellt Oliveira dazu fest. Auch am vergangenen Weihnachtsfest sei die im Rahmen des sogenannten Luanda-Prozesses vereinbarte Waffenruhe gebrochen worden, so der aus Portugal stammende Missionar. Für viele Bewohner von Nord-Kivu sei Weihnachten „eine Zeit der Angst und Unsicherheit“ gewesen: „Viele Menschen wurden vertrieben. Einige Gemeinden sind inzwischen Geisterdörfer. Die Menschen haben keinen Zugang zu den nötigsten Dingen.“

Der Nordosten der Demokratischen Republik Kongo wird seit Jahren von bewaffneten Gruppen heimgesucht. Auch kirchliche Einrichtungen wurden wiederholt angegriffen. In Nord-Kivu lagern Gold, Diamanten, Kobalt und Coltan in der Erde. Dabei handelt es sich um wichtige Rohstoffe, zum Beispiel für die Elektro- oder Fahrzeugindustrie. Menschenrechtsorganisationen zufolge ereignet sich in der Region die am längsten dauernde humanitäre Krise Afrikas. Allein in Nord-Kivu sind schätzungsweise 1,7 Millionen, landesweit über sieben Millionen Menschen auf der Flucht.

„Kirche in Not“ unterstützt die Nothilfe von Diözesen, Klöstern und Pfarrgemeinden. Die Demokratische Republik Kongo im Zentrum Afrikas gehört zu den Schwerpunktländern des Hilfswerks auf dem afrikanischen Kontinent.

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