In seinem Wahlaufruf vor der Bundestagswahl am 23. Februar hat sich das Landeskomitee der Katholiken in Bayern gegen „rechts- oder linksextreme Parteien“ positioniert. Die Landeskomitees sind auf Ebene der Bundesländer das Pendant zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) für ganz Deutschland.
Das bayerische Landeskomitee forderte die Wähler am Dienstag auf, „sich bewusst mit den Programmen der Parteien“ auseinanderzusetzen und an der Bundestagswahl teilzunehmen. Durch ihre „Wahlentscheidung für eine demokratische Partei“ sollen die Wähler laut Landeskomitee „deutlich“ machen, „dass rechts- oder linksextreme Parteien und radikale Gruppierungen, antisemitische Gesinnungen, spaltende Tendenzen und menschenverachtende Haltungen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“.
„Als Landeskomitee bekennen wir uns uneingeschränkt zur geltenden demokratischen Ordnung und zur Verpflichtung, die Werte des Evangeliums in die Gesellschaft einzubringen“, hieß es. Entsprechend wolle man „gemeinsam dafür sorgen, dass Freiheit, Vielfalt, Gerechtigkeit und Mitbestimmung die tragenden Fundamente unseres Zusammenlebens bleiben“.
„Als Christinnen und Christen ist unser Handeln vom christlich-biblischen Menschenbild geleitet“, so das Landeskomitee der Katholiken in Bayern. „Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll, berufen zu Freiheit und Verantwortung – das ist ein Geschenk, aber auch eine Aufgabe: zum Schutz der Würde des Menschen, zur Solidarität mit den Schwächsten, zum Schutz unserer Lebensgrundlagen.“
„Auf dieser Basis wollen wir uns als engagierte Katholikinnen und Katholiken in Politik und Gesellschaft einbringen und unseren Beitrag leisten, für den Erhalt und die Förderung einer freiheitlichen Demokratie, für sozialen Frieden und eine offene, tolerante Gesellschaft“, hieß es.
Die Bundestagswahl findet einige Monate früher statt als zunächst anvisiert, nachdem die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP scheiterte. Die Briefwahl ist bereits möglich, der Wahlsonntag selbst ist der 23. Februar.
Gegenwärtig liegen CDU und CSU in Umfragen bei etwa 30 Prozent, gefolgt von der AfD mit etwa 20 Prozent. SPD und Grüne liegen bei rund 15 Prozent. Ob FDP, Linke und BSW überhaupt in den Bundestag einziehen können – wozu mindestens fünf Prozent der Stimmen erforderlich sind – ist derzeit noch unklar.