Kardinal Marx: Missbrauchsbetroffene sind „prophetische Stimme“ in der Kirche

Kardinal Marx: Missbrauchsbetroffene sind „prophetische Stimme“ in der Kirche

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat Missbrauchsbetroffene als „prophetische Stimme“ in der Kirche bezeichnet, wie eine neue Arte-Dokumentation zeigt.

„Manchmal denke ich, ihr seid auch in der Kirche zu einer prophetischen Stimme geworden, ob ihr es wollt oder nicht. […] Wir waren dabei, wir haben zu wenig hingeschaut, wir bitten um Entschuldigung. Ich bitte immer wieder um Entschuldigung“, sagte der Kardinal während eines Gottesdienstes mit Missbrauchsbetroffenen, wie die Dokumentation zeigt.

Konkret befasst sich die Sendung mit der Radpilgertour 2024 von München nach Rom gegen den sexuellen Missbrauch in der Kirche. Organisiert wurde die Tour von Richard Kick, dem Sprecher des unabhängigen Betroffenenbeirats der Erzdiözese München und Freising.

Kicks Missbrauchsfall wurde nicht gerichtlich bestätigt, da die Taten aus den 1960er Jahren strafrechtlich verjährt sind. Der mutmaßliche Täter starb 2019, bevor eine staatliche Strafverfolgung möglich war, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Das Erzbistum München räumte den Missbrauch jedoch 2022 außergerichtlich ein und leistete „freiwillige Zahlungen“. Die genaue Höhe der Leistungen ist unbekannt.

„Das ist noch mal eine andere Dimension, wenn man weiß, dass jemand auch in der Kirche und im Grunde genommen auch durch das System Kirche selbst, für das ich als Pfarrer oder Bischof stehe, verletzt worden ist“, sagte der Kardinal zu den anwesenden Missbrauchsbetroffenen. Aufarbeitung bedeute, „Verantwortlichkeiten aus der Vergangenheit zu sehen“. Dies sei auch ein Prozess in den Pfarreien, wo man „voranzugehen“ habe.

„Da bin ich bereit, sind wir bereit, alles zu tun, um diese Aufarbeitung zu unterstützen“, so Marx.

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