Jubiläum der Teenager im Zeichen der Trauer um Papst Franziskus

Jubiläum der Teenager im Zeichen der Trauer um Papst Franziskus

Eigentlich sollte am heutigen Weißen Sonntag, der seit Papst Johannes Paul II. auch als Barmherzigkeitssonntag bekannt ist, die Heiligsprechung von Carlo Acutis als Teil des Jubiläums der Teenager im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 stattfinden. Aufgrund des Todes von Papst Franziskus am Ostermontag wurde die Heiligsprechung auf unbestimmte Zeit verschoben, und das Jubiläum der Teenager steht im Zeichen des Novendiale, der neuntägigen Trauerzeit um den verstorbenen Pontifex, die mit der Beisetzung am Samstag offiziell begann.

Kardinal Pietro Parolin, der manchen Vatikanexperten zufolge als aussichtsreicher Kandidat beim bevorstehenden Konklave zur Wahl eines neuen Papstes gilt, feierte am Sonntagvormittag die Messe auf dem überfüllten Petersplatz. In seiner Predigt grüßte er die anwesenden jungen Menschen und sagte, er „möchte euch gern die Umarmung der Kirche und die Zuneigung von Papst Franziskus spüren lassen, der euch so gern getroffen hätte und sich gewünscht hätte, euch in die Augen zu schauen und durch eure Reihen zu fahren, um euch zu grüßen“.

„Vergesst angesichts der vielen Herausforderungen, denen ihr euch stellen müsst – ich denke beispielsweise an die Themen Technologie und künstliche Intelligenz, die unsere Zeit besonders prägen –, niemals, euer Leben mit der wahren Hoffnung zu nähren, die in Jesus Christus Gestalt angenommen hat“, ermutigte Parolin die Gläubigen. „Mit ihm wird euch nichts zu groß oder zu schwer sein! Mit ihm werdet ihr niemals allein oder euch selbst überlassen sein, auch in den schlimmsten Momenten nicht!“

Christus komme ihnen „entgegen, wo immer ihr seid, um euch den Mut zu geben, euer Leben zu leben, eure Erfahrungen, eure Gedanken, eure Gaben, eure Träume zu teilen, und in den Gesichtern der Menschen, die euch nah oder fern sind, einen Bruder oder eine Schwester zu sehen, denen ihr Liebe schenken sollt, denen ihr so viel zu geben und von denen ihr so viel zu empfangen habt, um euch zu helfen, großzügig, treu und verantwortungsbewusst zu sein in dem Leben, das vor euch liegt, um euch verstehen zu lassen, was im Leben am meisten zählt: die Liebe, die alles versteht und alles hofft.“

Mit Blick auf den Barmherzigkeitssonntag verwies der Kardinal, der bis vor wenigen Tagen Kardinalstaatssekretär war, dessen Amt aber wie die Ämter der meisten Kurienkardinäle mit dem Tod von Papst Franziskus ein Ende fand, auf „das Lehramt von Papst Franziskus und sein intensives apostolisches Wirken“.

„Die Verkündigung der Frohen Botschaft, die Evangelisierung, war das Leitmotiv seines Pontifikats“, so Parolin. „Er hat uns daran erinnert, dass ‚Barmherzigkeit‘ der Name Gottes ist und dass daher niemand seiner barmherzigen Liebe, mit der er uns aufrichten und zu neuen Menschen machen will, Grenzen setzen kann.“

„Es ist wichtig, dass wir diese von Papst Franziskus so eindringlich hervorgehobene Botschaft wie einen kostbaren Schatz bewahren“, unterstrich Parolin. „Und – wenn ich das sagen darf – unsere Zuneigung zu ihm, die sich in diesen Stunden so deutlich zeigt, darf nicht nur eine momentane Emotion bleiben. Wir müssen sein Vermächtnis annehmen und es mit Leben füllen, indem wir uns der Barmherzigkeit Gottes öffnen und auch selbst barmherzig miteinander umgehen.“

Die Barmherzigkeit führe „zurück zum Kern des Glaubens“ und erinnere daran, „dass wir unsere Beziehung zu Gott und unser kirchliches Leben nicht nach menschlichen oder weltlichen Maßstäben betrachten dürfen, denn die Frohe Botschaft des Evangeliums ist in erster Linie die Entdeckung, von einem Gott geliebt zu sein, der Mitgefühl und Zärtlichkeit für jeden von uns empfindet, unabhängig von unseren Verdiensten. Sie erinnert uns außerdem daran, dass unser Leben von Barmherzigkeit durchdrungen ist: Wir können nur dann nach unseren Niederlagen wieder aufstehen und in die Zukunft blicken, wenn wir jemanden haben, der uns bedingungslos liebt und uns vergibt.“

Parolin betonte: „Nur Barmherzigkeit heilt und schafft eine neue Welt, indem sie das Feuer des Misstrauens, des Hasses und der Gewalt löscht: Das ist die großartige Lehre von Papst Franziskus.“

Der verstorbene Pontifex „war ein lichter Zeuge einer Kirche, die sich mit Zärtlichkeit den Verwundeten zuwendet und sie mit dem Balsam der Barmherzigkeit heilt; und er hat uns daran erinnert, dass es keinen Frieden geben kann ohne die Anerkennung des anderen, ohne Aufmerksamkeit für die Schwächsten und vor allem kann es niemals Frieden geben, wenn wir nicht lernen, einander zu vergeben und untereinander dieselbe Barmherzigkeit walten zu lassen, die Gott uns allen entgegenbringt.“

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