Die Mönche der Trappistenabtei Maria Toevlucht im niederländischen Zundert haben auf ihrer Internetseite mitgeteilt, dass das Generalkapitel ihres Ordens im September die Auflösung des Klosters beschließen werde. Dies sei der Wunsch der noch verblieben sechs Mönche.
Aufgrund dieser „begrenzten Personalausstattung“ sei es nämlich „nicht länger möglich und verantwortbar“, das Klosterleben fortzuführen.
1899 wurde das Kloster in Zundert von französischen Trappisten gegründet, als deren Klöster aus politischen Gründen schließen mussten und die Ordensleute vertrieben wurden. Deshalb gaben die Trappisten ihrem Kloster den Namen „Maria Toevlucht“ (Maria Zuflucht). Das Kloster liegt unmittelbar an der niederländisch-belgischen Grenze (Noord-Brabant) zwischen den Städten Breda in den Niederlanden und Antwerpen in Belgien.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es mehrere Trappistenklöster in den Niederlanden und in Belgien. In den 1950er Jahren lebten über 70 Mönche in der Abtei von Zundert. Es war auch jene Epoche, in der kein Land so viele Missionare aufweisen hatte wie die Niederlande. In den 1960er Jahren begann jedoch in diesem Land ein nie zuvor verzeichneter Verfall des katholischen Lebens. Auch das Ordensleben blieb davon nicht verschont. Hunderte Priester und Ordensleute gaben in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils ihre Berufung auf und verließen Klöster und Pfarreien.
Nach einem starken Aderlass beschlossen die Mönche von Zundert, sich modernen Formen des „spirituellen Lebens“ zu öffnen. Seit dem Jahr 1971 integrierten sie fernöstliche Meditationsmethoden in ihr Klosterleben. Hugo Enomiya Lassalle und Karlfried Graf von Dürckheim waren ihre bekannten Lehrmeister, die auch die Gäste der Abtei in Zen-Meditation unterwiesen. Daraus folgte eine über Jahrzehnte andauernde Zen-Bewegung, die tausende Schüler erreichte.
Doch der Niedergang der niederländischen und belgischen Klöster und Abteien ging weiter. Manche konnten teilweise nur deshalb überleben, weil ausländische Ordensleute angeworben wurden, damit der Betrieb noch einigermaßen aufrechterhalten werden konnte.
Die Trappisten von Zundert halten diesen Weg allerdings für keine realistische Option. Sie haben entschieden, dass jeder der sechs verblieben Mönche frei entscheiden kann, ob und in welchem Kloster des Ordens er seine Zukunft sieht. Dafür bekomme jeder den Freiraum, den er braucht.
Nach 125 Jahren wird das Mönchskloster geschlossen. Niederländischen Medien heben derweil hervor, dass eine weitere Abtei die Pforten schließt, in der noch Original-Trappistenbier gebraut wurde. Dies wird in Zukunft nicht mehr möglich sein: „Zundert“ wird als Trappistenbier vom Markt verschwinden, genauso wie die Trappistenmönche aus der Abtei „Maria Toevlucht“.