Einstiger Abt der Jerusalemer Dormitio-Abtei, Nikolaus Egender, mit 101 Jahren gestorben

Einstiger Abt der Jerusalemer Dormitio-Abtei, Nikolaus Egender, mit 101 Jahren gestorben

Der einstige Abt der Dormitio-Abtei mitten in Jerusalem, Nikolaus Egender OSB, ist am Samstag mit 101 Jahren gestorben. Das Kloster im Heiligen Land ist deutschsprachig, was mit der Gründung zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch Mönche aus der Erzabtei Beuron im Oberen Donautal zu tun hat.

Abt Nikolaus selbst stammte aus Mülhausen im Elsass. Wie heute, so gehörte die Stadt auch 1923, als er geboren wurde, zu Frankreich. Bis nach dem Ersten Weltkrieg sowie während des Zweiten Weltkriegs gehörte Mülhausen indes zu Deutschland.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Pierre – so der Taufname des späteren Abtes – in die Abtei Chevetogne in Wallonien eingetreten. Das Kloster ist birituell, pflegt also neben dem lateinischen Ritus auch die Riten der katholischen Ostkirchen, und hat sich als Zentrum für Ökumene etabliert, das über die von Rom getrennten orthodoxen Kirchen hinaus auch mit Anglikanern und Lutheranern in Beziehung steht.

Zum Priester geweiht wurde Nikolaus Egender am 30. September 1950. Zu seinen Aufgaben in den nächsten Jahren gehörten die Ämter des Novizenmeisters sowie des Priors. 1979 wurde er zum Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem gewählt – ein Amt, das er bis 1995 innehatte. 1997 kehrte Abt Nikolaus wieder nach Chevetogne zurück.

Auch wenn die Dormitio-Abtei von Beuron aus gegründet wurde, nachdem Kaiser Wilhelm II. das Grundstück in Jerusalem zur Verfügung gestellt hatte, ist das Kloster seit 1951 unabhängig und dem Abtprimas der Benediktiner in Rom unterstellt. Bekannt ist die Dormitio-Abtei vielerorts auch wegen des Theologischen Studienjahres Jerusalem, das es deutschsprachigen Theologiestudenten (auch nicht-katholischen Bekenntnisses) ermöglicht, ein Jahr des Studiums im Heiligen Land zu verbringen.

Zur Dormitio-Abtei, deren Abt derzeit Nikodemus Schnabel OSB ist, gehört auch das Priorat Tabgha am See Genezareth, in der Nähe der Brotvermehrungskirche.

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