Bischof Timmerevers fordert glaubwürdige Kirche ohne „Gleichmacherei“

Bischof Timmerevers fordert glaubwürdige Kirche ohne „Gleichmacherei“

„Kirche ist dann glaubwürdig, wenn sie Einheit nicht mit Gleichmacherei verwechselt“ – mit diesen Worten hat der katholische Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, in einem Gastkommentar für die evangelische Wochenzeitung „Der Sonntag“ die Erwartungen an den neuen Papst skizziert.

Die Wahl des Kirchenoberhaupts sei von „weltkirchlicher Bedeutung“, betonte Timmerevers, und reiche „nicht nur für Katholikinnen und Katholiken, sondern für alle, die auf eine glaubwürdige Stimme der Hoffnung und Orientierung warten“.

Bereits die ersten Worte des neuen Papstes – „Der Friede sei mit euch“ – wertete er als mehr als eine liturgische Formel. Es seien „die Worte des Auferstandenen, gesprochen in eine Welt voller Spaltungen, Ängste und Kriege“ – Worte, die er als „tröstlich und zugleich programmatisch“ beschrieb.

Mit dem Papstamt sei die Aufgabe verbunden, als „Pontifex – als Brückenbauer – Polarisierungen entgegenzutreten“. Glaubwürdigkeit erlange die Kirche dann, wenn sie Unterschiede nicht einebne, sondern ernst nehme: „Wo die Vielfalt von Kulturen, Frömmigkeitsstilen und Lebenswirklichkeiten ernst genommen wird, kann echte Einheit entstehen – also Einheit in Vielfalt, getragen vom Evangelium.“

Auch in der Ökumene, also im Miteinander der christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, mahnte Timmerevers eine solche Haltung an. In einer Zeit, in der alle Gemeinden an Relevanz verlieren, steige die Verantwortung dafür, „das Verbindende stärker zu leben als das Trennende zu beklagen“.

Seine Hoffnung formulierte der Bischof mit Blick auf den neuen Papst deutlich: „Ich hoffe, dass der neue Papst – im Geist seines Vorgängers Franziskus – diesen ökumenischen Brückenschlag sucht: in Demut, im Hören auf das Wort Gottes, mit einem offenen Herzen für die Vielfalt christlichen Glaubens.“

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