„Unsere Kirche ist nicht weltfremd“: Erzbistum Paderborn startet auf TikTok

„Unsere Kirche ist nicht weltfremd“: Erzbistum Paderborn startet auf TikTok

Das Erzbistum Paderborn startet im sozialen Netzwerk TikTok, das besonders von jungen Menschen genutzt wird, einen eigenen Kanal, der den Namen „praystation.pb“ trägt. TikTok ist bekannt für kurze Videos und umstritten wegen des Daten- und Jugendschutzes sowie wegen der engen Verbindungen zur kommunistischen Regierung von China.

Till Kupitz, der Teamleiter Social Media & Video in der Abteilung Kommunikation des Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn, sagte: „Wir möchten da sein, wo Schülerinnen und Schüler, Studierende, Auszubildende heute unterwegs sind – und das ist eben auch TikTok. Jugendliche und jungen Erwachsene sollen auf diesem Weg sehen: Unsere Kirche ist nicht weltfremd. Sie hat etwas zu sagen, sie hört zu, sie sucht den Dialog – auch in 30 oder 60 Sekunden.“

„Unsere Frohe Botschaft, die Verkündigung des Evangeliums, bleibt dieselbe – aber wir übersetzen sie in die Sprache der jeweiligen Plattform und der jungen Menschen“, so Kupitz außerdem.

Kupitz räumte ein, dass TikTok „nicht unumstritten“ ist. In dem sozialen Netzwerk fänden sich „auch extremistische und spaltende Meinungen“ wieder.

„Es ist aber zugleich die Plattform schlechthin, auf der junge Menschen ihre Informationen suchen“, betonte er. „Dort möchten wir mit unseren christlichen Werten Haltung zeigen und über Alltägliches sowie die Frage nach Gott oder dem Sinn des Lebens in Dialog treten.“

In den letzten Jahren hatten mehrere deutsche Bistümer das soziale Netzwerk X (vormals Twitter) verlassen und diesen Schritt mit den Problemen der Plattform begründet, die jenen von TikTok zu ähneln scheinen.

Das Erzbistum Hamburg etwa erklärte Ende 2024: „Als katholische Kirche im Norden steht das Erzbistum Hamburg für Nächstenliebe, Respekt und Dialog. Die Plattform X fördert ein Umfeld, das diesen Grundwerten widerspricht.“ Aus dem Bistum Würzburg hieß es kurz vorher, die Algorithmen von X dienten „als Werkzeug zur Verbreitung von Falschinformationen, populistischer und antidemokratischer Propaganda“.

Das Erzbistum Paderborn teilte am Dienstag mit, man wolle „explizit auch Themen und Werte thematisieren, die über das Kirchenleben hinaus wichtig sind, beispielsweise Medienkompetenz, Kinderrechte oder Zusammenhalt. Angesichts der öffentlichen Diskussionen um TikTok in Sachen Datenschutz oder Suchtpotential setzen die Verantwortlichen des Erzbistums auf einen bewussten Umgang mit der Plattform und möchten auf TikTok als Vertreter wirken, die für Gemeinschaft statt Auseinanderdriften stehen.“

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