Dompropst Alfred Rottler verwaltet Bistum Eichstätt als Diözesanadministrator

Dompropst Alfred Rottler verwaltet Bistum Eichstätt als Diözesanadministrator

In der Zeit der Sedisvakanz nach dem überraschenden Rücktritt von Gregor Maria Hanke OSB als Bischof von Eichstätt verwaltet Dompropst Alfred Rottler als Diözesanadministrator das Bistum. Hanke war am Pfingstsonntag zurückgetreten, Rottler wurde am Freitag gewählt.

Domkapitular Michael Alberter ist der neue Ständige Vertreter des Diözesanadministrators, wie Rottler bestimmte. Er war bisher als Generalvikar bereits die rechte Hand von Hanke und kann in einer ähnlichen Rolle nun Rottler unterstützen.

Der 68-jährige neue Diözesanadministrator wurde 1983 zum Priester geweiht. Viele Jahre lang war er danach in der Seelsorge sowie in der Jugendarbeit tätig. Seit 2009 arbeitete er im Ordinariat, seit 2019 wirkte er als Präses der Caritas im Bistum Eichstätt. Dompropst – also Chef des Domkapitels – wurde Rottler ebenfalls in diesem Jahr.

Als Diözesanadministrator ist Rottler lediglich für die Verwaltung der Diözese zuständig, kann also selbst keine weitreichenden Entscheidungen treffen. Diese sind ausschließlich dem Bischof vorbehalten – wie schnell durch Papst Leo XIV. ein neuer Bischof ernannt wird, ist nicht vorauszusagen.

Das Bistum Eichstätt zählt etwas weniger als 350.000 Katholiken, von denen 10,7 Prozent (etwa 37.000 Menschen) sonntags regelmäßig zur Messe gehen. Die Zahl der Priesterweihen ist sehr gering, in diesem Jahr kann überhaupt kein Priester geweiht werden.

Der nun im Alter von 70 Jahren emeritierte Bischof Hanke hatte am Pfingstsonntag angekündigt, er wolle als einfacher „Pater Gregor“ in der Seelsorge wirken, und zwar außerhalb des Bistums Eichstätt. Er gehörte zu den vier Diözesanbischöfen, die sich nach mehreren römischen Ermahnungen nicht weiter am Synodalen Weg beteiligen wollten.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter seiner Diözese erklärte Hanke am Pfingstsonntag: „Je näher mein 70. Geburtstag rückte, desto intensiver beschäftigte ich mich mit der Frage, ob es nach über 30 Jahren Dienst in herausgehobener Verantwortung nicht an der Zeit sei, loszulassen. Über 13 Jahre war ich Abt von Plankstetten in einer spannenden und gleichermaßen fordernden Umgestaltung des Klosters. Inzwischen bin ich im 19. Jahr Bischof von Eichstätt und stehe nach Dienstjahren an dritter Stelle unter den Diözesanbischöfen der Deutschen Bischofskonferenz.“

Gleichzeitig räumte er ein: „Ich will aber auch nicht verhehlen, dass ich nach den vielen Herausforderungen, Skandalen und ungelösten Konflikten, an denen es in meiner Zeit als Bischof nicht gefehlt hat, eine innere Ermüdung spüre.“

„Doch inwieweit erweist sich unser ‚System‘ Kirche in Deutschland als geistlich fruchtbar, so dass es einen Aufbruch aus der Kraft des gelebten Evangeliums fördert und der Heiligung der Welt dient?“, fragte er zudem. Ausdrücklich verwies er auf das Schreiben von Papst Franziskus an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland aus dem Jahr 2019, das vielfach von Kritikern des Synodalen Wegs als Gegenstück zu den deutschen Reformbestrebungen beschrieben wurde, da es mit Nachdruck die Bedeutung der Evangelisierung betont.

Schließlich erklärte Hanke, wohl auch mit Blick auf den Synodalen Weg und die damit verbundenen Debatten: „In den letzten Jahren hat mich außerdem die Frage nach der geistlichen Fruchtbarkeit der Kirche in unserem Land sehr bewegt. Die katholische Kirche in Deutschland ist mit ihren Strukturen und Gremien gut durchorganisiert und verfügt über viele kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über ihre Sozialgestalt erweist sie sich nach wie vor als einflussreich, trotz des Rückgangs an Gläubigen ist sie ein bedeutender gesellschaftlicher Player. Angesichts des Umbruchs und des Abschmelzens entwickeln wir notwendigerweise pastorale Programme und Zukunftskonzepte.“

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