Klub-WM in Miami: Rote Karte mit Guadalupe-Andachtsbild

Klub-WM in Miami: Rote Karte mit Guadalupe-Andachtsbild

Beim Fußballspiel zwischen Boca Juniors aus Buenos Aires und Benfica Lissabon im Rahmen der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2025 in Miami zeigte der mexikanische Schiedsrichter César Arturo Ramos versehentlich zusammen mit einer roten Karte ein Andachtsbild der heiligen Jungfrau von Guadalupe, wie das Portal Tribuna berichtete.

Darauf war die Jungfrau von Guadalupe deutlich zu erkennen, die als eines der bedeutendsten religiösen Symbole Mexikos gilt und als Schutzpatronin des Landes sowie des ganzen amerikanischen Kontinents verehrt wird. Obwohl der Unparteiische seinen Fehler sofort bemerkte und das Bild rasch wieder einsteckte, hatten die TV-Kameras den Moment bereits eingefangen.

Die Geschichte der Jungfrau von Guadalupe reicht bis ins Jahr 1531 zurück, als sie dem Indigenen Juan Diego Cuauhtlatoatzin auf dem Hügel Tepeyac am nördlichen Stadtrand von Mexiko-Stadt erschienen sein soll. Das Gnadenbild Marias zählt zu den bekanntesten der Welt und ist für viele Mexikaner ein persönlicher Glücksbringer und geistlicher Begleiter.

Reaktionen und mögliche Konsequenzen

Der Vorfall verbreitete sich schnell in den sozialen Medien. Einige Nutzer bemerkten humorvoll: „Figal wurde gesegnet und trotzdem vom Platz geschickt.“ Während mexikanische Fans von der Szene amüsiert waren, stellten andere die Angemessenheit des Tragens religiöser Symbole bei einem von der FIFA sanktionierten Ereignis in Frage – obwohl der Schiedsrichter das Gebetsbild nur in seiner Tasche trug und versehentlich mit der roten Karte zeigte.

Laut den Regularien der FIFA sind religiöse Äußerungen während offizieller Spiele untersagt. So legt beispielsweise Artikel 4 der FIFA-Ausrüstungsbestimmungen und Disziplinarvorschriften fest, dass die gesamte Ausrüstung und das Verhalten auf dem Spielfeld neutral bleiben müssen. Verstöße können je nach Schwere mit Verwarnungen, Geldstrafen oder sogar sportlichen Sanktionen geahndet werden.

Bislang hat die FIFA keine formelle Beschwerde oder disziplinarische Maßnahme angekündigt. Doch die weltweite Aufmerksamkeit für diesen Moment könnte den Weltverband zu einer Untersuchung veranlassen. César Arturo Ramos selbst hat sich nach dem Spiel nicht öffentlich zu dem Vorfall geäußert.

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Gnadenbild von Guadalupe

Im Jahr 1963 führten Fotoexperten der Firma Kodak eine detaillierte Untersuchung des Gnadenbildes durch. Dabei stellten sie fest, dass das Bild „seinem Wesen nach den Charakter einer Fotografie“ aufweist. Dies ist besonders bemerkenswert, da das Bild bereits 1531 entstanden sein soll, also etwa 300 Jahre vor der Erfindung der Fotografie.

Eine weitere bedeutende Untersuchung fand am 7. Mai 1979 statt: Philip Serna Callahan, Biophysiker und Experte für Infrarotfotografie von der University of Florida, analysierte das Gnadenbild zusammen mit Jody B. Smith vom Pensacola State College.

Eine der erstaunlichsten Entdeckungen der Infrarotuntersuchungen war, dass das Bild keine Unterzeichnung oder Vorskizze aufweist. Callahan erklärte dazu: „Es ist unvorstellbar, dass ein Künstler im 16. Jahrhundert ein Porträt malen würde, ohne vorher eine Zeichnung darauf anzufertigen.“ Die Infrarotfotografie zeigte, dass das Bild in einem einzigen Schritt entstanden zu sein scheint, ohne Korrekturen und ohne sichtbare Pinselstriche.

Die Wissenschaftler konnten keine Spuren von Farbrückständen oder Farbstoffen auf dem Bild finden. Dennoch behalten die Farben ihre Leuchtkraft und ihren Glanz. Wie die Farben auf Juan Diegos Umhang erzeugt wurden, bleibt ein vollständiges Rätsel der Wissenschaft.

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