Bischof Bertram Meier hat gemahnt, man dürfe angesichts zunehmender religiös motivierter Gewalt in aller Welt „nicht resignieren und das Feld den Hasserfüllten und Fanatikern überlassen“.
Der Augsburger Bischof äußerte sich am Dienstag in seiner Funktion als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) anlässlich des „Internationalen Tags zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens“. Der Gedenktag wurde von den Vereinten Nationen eingeführt.
„Gedenktage fordern zum Handeln auf“, konstatierte Meier. „So sind wir dazu aufgerufen, religiöser Ausgrenzung, Polarisierung und Spaltung entschieden entgegenzutreten und uns für die Religionsfreiheit und die Menschenrechte aller einzusetzen. Dort, wo die Religionsfreiheit des Einzelnen in Frage gestellt wird, wird die Religionsfreiheit von uns allen in Frage gestellt.“
Er forderte „insbesondere auch die Verantwortlichen in der Politik und in den Glaubensgemeinschaften weltweit zum Handeln auf. Sie haben einen entscheidenden Einfluss darauf, ob weiterhin Hass und Gewalt geschürt werden oder ob die Hoffnung auf ein Leben in Frieden für alle Menschen, ganz gleich welchen Glaubens, gestärkt wird.“
Die Verfolgung aus religiösen Gründen dürfe „nicht zum Randthema des internationalen Diskurses herabgestuft werden, sie darf nicht bagatellisiert werden“, mahnte der Bischof. „Religiös motivierte Gewalt nimmt weltweit zu. Die Nachrichten sind voll von Berichten über Angriffe und Anschläge auf Gläubige der verschiedensten Religionen.“
Immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Christen – ob in islamisch geprägten Regionen wie in Nigeria oder in hinduistisch geprägten Regionen wie in Indien. Auch in Westeuropa berichten Medien regelmäßig über Angriffe auf Kirchen, wobei indes nicht alle Taten auch religiös motiviert sind. Oft handelt es sich auch um einfachen Diebstahl ohne anderweitige Beweggründe.
