Caritas-Präsidentin: „Wir müssen uns gegen alle Sicherheitsrisiken wappnen“

Caritas-Präsidentin: „Wir müssen uns gegen alle Sicherheitsrisiken wappnen“

Die deutsche Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat in der Debatte um Wehrdienst und Freiwilligendienst betont, man dürfe „keine Hierarchisierung der Dienste vornehmen, sondern wir müssen uns gegen alle Sicherheitsrisiken wappnen“.

Im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau sagte sie am Wochenende: „Die Haltung zum Wehrdienst ist in der Tat ein Generationenthema, es wird im Moment aber überlagert durch die großen Veränderungen, die unser aller Verhältnis zur Sicherheit beeinflussen. Die militärische Bedrohung verdrängt sogar, wie sehr die Corona-Pandemiephase die jungen Menschen verändert hat. Das ist mir in Gesprächen mit Freiwilligendienstleistenden aufgefallen.“

Für jene Personen „war die Phase des Homeschooling, des Vereinsamens, noch sehr präsent, in der mannigfach Ängste wachsen konnten. Das dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren. Es braucht eine Antwort auf das Unsicherheitsgefühl insgesamt. Es braucht eine Gesamtresilienzstrategie.“

„Es gibt eine manifeste Bedrohung durch die Raketen und Cyberangriffe Russlands“, räumte sie Welskop-Deffaa. „Aber wenn die nächste Pandemie kommt, ist dies eine genauso reale Gefahr. Das letzte Virus, das Corona-Virus, hatte die Besonderheit, dass die älteren Menschen stärker von ihm bedroht waren als die Jungen. Das kann beim nächsten Virus andersrum sein. Ein Dienst in einem Altenheim, einem Krankenhaus oder in einer Kita, der mich in einer Pandemie direkten Gesundheitsgefahren aussetzt, ist ein ebenso sicherheitsrelevanter Dienst wie der mit der Waffe. Ähnliches gilt für den Zivilschutz und den Bevölkerungsschutz.“

Die Bundesregierung hat sich soeben auf einen Wehrdienst-Gesetzentwurf geeinigt, der aber laut der Caritas-Präsidentin eine „Gesamtresilienzstrategie“ nicht in den Blick nimmt.

„Vor einer Rückkehr des Zivildienstes haben wir keine Angst, wir wollen allerdings, dass er vernünftig geregelt wird“, stellte sie klar. „Wir sind überzeugt, wenn man den freiwilligen Wehrdienst im Konzert mit den anderen Freiwilligendiensten ernsthaft bewirbt, dann werden wir innerhalb von zwei bis drei Jahren Verdopplungen der Zahlen haben. Dafür sprechen alle Studien und Befragungen. Deswegen sind wir ja so enttäuscht, dass so wenig Drive entwickelt wird, um jetzt die Zahlen aller Freiwilligen anzukurbeln.“

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