Papst Leo: Jesus „gibt sich hin – nicht aus Schwäche, sondern aus Liebe“

Papst Leo: Jesus „gibt sich hin – nicht aus Schwäche, sondern aus Liebe“

Papst Leo XIV. hat bei der Generalaudienz am Mittwochvormittag betont, Jesus „gibt sich hin – nicht aus Schwäche, sondern aus Liebe“. Diese Liebe sei „so voll und so reif“, dass sie „keine Ablehnung“ fürchte.

Vor der Passion werde Jesus also nicht passiv gefangen genommen, sondern lasse sich aktiv gefangen nehmen: „Er ist nicht Opfer einer Verhaftung, sondern Geber eines Geschenks. In dieser Geste verkörpert sich eine Hoffnung auf Erlösung für unsere Menschheit: zu wissen, dass man auch in der dunkelsten Stunde frei bleiben kann, um bis zum Äußersten zu lieben.“

In der Nacht seiner Gefangennahme offenbare Jesus, so der Pontifex in der vatikanischen Audienzhalle, „dass sich die Gegenwart Gottes gerade dort manifestiert, wo die Menschheit Ungerechtigkeit, Angst und Einsamkeit erlebt. Genau dort ist das wahre Licht bereit zu leuchten, ohne Angst, vom Vorrücken der Finsternis überwältigt zu werden.“

Christliche Hoffnung sei entsprechend „keine Flucht“, sondern „eine Entscheidung“. Eine solche Haltung sei „das Ergebnis eines tiefen Gebets, in dem Gott nicht darum angegangen wird, uns vor dem Leiden zu bewahren, sondern uns die Kraft zu geben, in der Liebe auszuharren – im Bewusstsein, dass uns das Leben, das wir aus Liebe freiwillig hingeben, von niemandem genommen werden kann“.

„Jesus hat jeden Tag seines Lebens als Vorbereitung auf diesen dramatischen und erhabenen Moment gelebt“, führte Papst Leo mit Blick auf die Verhaftung Jesu aus. „Deshalb hat er, als dieser Moment kommt, die Kraft, keinen Ausweg zu suchen. Sein Herz weiß genau, dass es kein Versagen ist, sein Leben aus Liebe zu verlieren, sondern dass dies eine geheimnisvolle Fruchtbarkeit besitzt. Wie das Weizenkorn, das, wenn es auf die Erde fällt, nicht allein bleibt, sondern stirbt und Frucht bringt.“

„Wie oft verteidigen wir unser Leben, unsere Pläne, unsere Sicherheiten, ohne zu merken, dass wir dadurch allein bleiben“, konstatierte Leo, um dann die „Logik des Evangeliums“ als „eine andere“ zu charakterisieren: „Nur was man verschenkt, blüht auf, nur die Liebe, die umsonst ist, kann auch dort wieder Vertrauen schaffen, wo alles verloren scheint.“

„Unsere Sünden und unser Zögern hindern Gott nicht daran, uns zu vergeben und uns von neuem den Wunsch einzuflößen, ihm wieder nachzufolgen und fähig zu werden, unser Leben für andere hinzugeben“, betonte der Papst.

Er ermutigte die Gläubigen zu lernen, „uns dem guten Willen des Vaters anzuvertrauen und unser Leben zu einer Antwort auf das empfangene Gute zu machen. Im Leben muss man nicht alles unter Kontrolle haben. Es reicht, sich jeden Tag dafür zu entscheiden, in Freiheit zu lieben. Das ist die wahre Hoffnung: zu wissen, dass auch in der Dunkelheit der Prüfung die Liebe Gottes uns stützt und in uns die Frucht des ewigen Lebens reifen lässt.“

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