Die Barmherzigen Brüder – eine Gemeinschaft, die sich besonders um die Pflege von alten und kranken Menschen kümmert – geben ihre Niederlassung in Salzburg auf. Hintergrund ist, wie bei den meisten Klosterschließungen, der Nachwuchsmangel.
Zuletzt lebten in Salzburg nur noch drei Brüder, berichtete der ORF am Dienstag. Der Prior, Nikolaus Deckan, sagte nach der Abreise seiner beiden Mitbrüder, die nun wie er selbst in Linz tätig sein werden: „Natürlich ist ein Stück meines Herzens auch in Salzburg. Aber ich weiß, dass mein Auftrag genauso in Linz da ist. Ich freue mich auf diesen Auftrag. Salzburg und Linz werden von mir und meinen Mitbrüdern zusammen betreut. So bleiben wir Salzburg auch ein wenig erhalten.“
Der ORF schrieb: „Bis vor zwei Wochen war Ordensbruder Johannes noch aktiv im Pflegedienst tätig. Bruder Edmund, einst ebenfalls Krankenpfleger, stand den Patientinnen und Patienten täglich mit seinen Fußreflexmassagen zur Verfügung.“
Der Krankenhausbetrieb werden durch den Wegzug der Barmherzigen Brüder nicht betroffen, betonte Friedrich Hoppichler, der ärztliche Direktor. Aber: „Wir sind seit Jahrzehnten das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und wir werden es auch bleiben.“
Die Barmherzigen Brüder waren 1923 nach Salzburg gekommen. Im Jahr 2010 wurde erstmals eine Person Gesamtleiter des Krankenhauses, die kein Mitglied der Barmherzigen Brüder war. In einer 2023 veröffentlichten Festschrift hieß es dazu: „Aufgrund der immer komplexeren Aufgaben ist es erforderlich, Management und Priorenamt in verschiedene Hände zu legen. Aus diesem Grund gibt es heute in allen Einrichtungen der Barmherzigen Brüder in Österreich ein solches Führungs-Zweigespann aus Prior und Gesamtleiter.“
Die Barmherzigen Brüder gehen zurück auf den heiligen Johannes vom Gott, der Mitte des 16. Jahrhunderts in Granada ein erstes Krankenhaus gründete. Die Gemeinschaft folgt der Regel des heiligen Augustinus.
