In Rom hat Papst Leo XIV. heute im Rahmen seiner wöchentlichen Generalaudienz ein weißes Motorrad signiert und gesegnet. Die BMW-Maschine soll im Oktober versteigert werden, um ein Kinderhilfsprojekt in Madagaskar zu unterstützen. Angestoßen wurde die Initiative von der christlichen Motorradgruppe „Jesus-Biker“.
Das Motorrad – eine BMW R18 – wurde von der Firma Witzel in Schweinfurt (Unterfranken) „im päpstlichen Stil“ umgestaltet. Papst Leo XIV. ist als erster Besitzer in den Fahrzeugschein eingetragen. Anschließend wird die Maschine zugunsten eines Kinderhilfsprojekts von Missio Österreich versteigert.
„Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen“, so Pater Karl Wallner OCist. „Es war nicht leicht, aber wir haben es geschafft.“ Der Nationaldirektor von Missio Österreich hatte nun bereits zum zweiten Mal mit den Jesus-Bikern zusammengearbeitet, um dem Papst ein Motorrad zu übergeben. Zuletzt hatten Wallner und die Jesus-Biker 2019 Papst Franziskus eine Harley-Davidson vermacht, die im Anschluss ebenfalls für ein karitatives Projekt von Missio versteigert worden ist.
„Die Jesus-Biker-Heilig-Jahr-Wallfahrt war sicher eine der originellsten Aktionen, die es 2025 hier in Rom gibt“, scherzte Wallner gegenüber EWTN News. Der Papst hat gesagt, dass er selber in der Jugend Motorrad gefahren ist, er hat sich dann von sich aus auf das Motorrad gesetzt, er hat es auch signiert, denn es geht um eine ernste Sache.“ Der Besuch beim Papst sei kein „Gag“ gewesen, sondern solle versuchen, „den Ärmsten der Armen zu helfen“. Gegenüber EWTN News betonte er: „Wir werden versuchen, es zu verkaufen und so viel wie möglich zu sammeln, um Kindern zu helfen, die in Madagaskar Opfer von Menschenhandel geworden sind.“
Der Gründer der „Jesus-Biker“, Thomas Draxler aus Schaafheim (Hessen), zeigte sich überglücklich über die gelungene Motorradpilgerfahrt. „Ich demütig und dankbar, das hier machen zu dürfen“, sagte Draxler am Dienstagabend kurz nach der Ankunft in Rom. „So eine Aktion kann man nicht erzwingen, man kann keine Audienz beim Papst erzwingen, man kann sie auch nicht erkaufen.“ 2021 hatte Thomas Draxler einen schweren Unfall gehabt, der ihm damals die Augen geöffnet hatte. „Ich sehe die Sache mit großer Dankbarkeit. Und ich glaube, ich habe noch eine Aufgabe zu erfüllen und das war vielleicht diese Aufgabe.“
Hintergrund
Wie CNA Deutsch berichtete, starteten die Jesus-Biker am vergangenen Sonntag in Deutschland. Die Gruppe fuhr über Altötting und Verona in drei Tagen nach Rom, wo sie am heutigen Mittwochmorgen das weiße „Papst-Motorrad“ auf den Petersplatz schoben. Das Motorrad soll nun am 18. Oktober 2025 in München versteigert werden. Der Erlös kommt einem Projekt in Madagaskar zugute, bei dem die Lage von sogenannten Mica-Kindern verbessert werden soll. Mica, auch Glimmer genannt, ist ein Mineral, das Kosmetik- und Lackprodukten Glanz verleiht und für die Elektro-, Bau- und Farbindustrie genutzt wird.
Beim Treffen mit Papst Leo XIV. haben die Biker dem Heiligen Vater außerdem Friedensbotschaften übergeben, die im Vorfeld gesammelt worden sind.
