„Wie kurze Exerzitien – nur eben im Gehen“: Fußwallfahrt von Köln nach Kevelaer

„Wie kurze Exerzitien – nur eben im Gehen“: Fußwallfahrt von Köln nach Kevelaer

Am vergangenen Wochenende hat die Priesterbruderschaft St. Petrus ihre sechste Fußwallfahrt von Köln nach Kevelaer veranstaltet. Mehr als 75 Kilometer legten die Pilger in vier Tagen zurück, um am Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ in der Marienbasilika anzukommen. Im Gespräch mit CNA Deutsch schilderte Mitorganisator Bernhard Weiskirch die geistliche Bedeutung dieser Wallfahrt.

Das zentrale Anliegen sei es, „dem Alltag zu entfliehen und sich mit Gleichgesinnten für mehrere Tage ganz auf Gott und den persönlichen Glauben zu konzentrieren“. Fußwallfahrten seien für ihn „wie kurze Exerzitien – nur eben im Gehen“. Exerzitien sind geistliche Übungen, die dazu dienen, den Glauben zu vertiefen und das eigene Leben neu auszurichten.

Auf den täglichen Wegstrecken werden geistliche Vorträge gehalten, die verschiedene Facetten des Glaubens beleuchteten. Neben dem gemeinsamen Beten und Singen bildeten „die täglichen Heiligen Messen und Eucharistischen Andachten“ die Höhepunkte, da die Pilger hier Gott unmittelbar begegnen könnten.

Ein besonderes Kennzeichen der Wallfahrt von Köln nach Kevelaer sei die Feier der überlieferten lateinischen Liturgie. Weiskirch erklärte: „Diese Form zeichnet sich durch die Verwendung von Kirchenlatein, die Ausrichtung ‚versus Deum‘, die musikalische Begleitung durch gregorianischen Choral sowie eine reiche Symbolsprache aus.“ Viele erlebten dadurch Glauben und Kirche in neuer Intensität.

„Die lange Wegstrecke ist schon eine Herausforderung an sich, bei widriger Witterung wird es noch etwas ärger. Man kommt körperlich definitiv an seine Grenzen oder wächst über sie hinaus“, so Weiskirch.

Neben der äußeren Belastung erlebten die Pilger eine besondere Gemeinschaft: „Man trifft alte Freunde wieder, lernt neue Freunde kennen, und das gemeinsame Beten und Singen unterwegs schafft eine einzigartige Atmosphäre.“ Dass viele jedes Jahr wiederkehrten, deute darauf hin, dass die Wallfahrt eine tiefe Sehnsucht anspreche.

Besonders junge Menschen seien angesprochen: „Wallfahrten verbinden körperliche Anstrengung, Gebet, persönliche Reflexion und das Leben in Gemeinschaft. Gerade junge Menschen finden hier einen geschützten Raum, in dem sie fernab von Stress und digitalen Ablenkungen erste Erfahrungen mit Gott machen oder ihren Glauben vertiefen können.“

Am Ende der vier Tage gehe jeder „müde, aber mit tollen Erfahrungen und geistlich gestärkt zurück in den Alltag“.

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