In einer ökumenischen Gebetsveranstaltung hat Papst Leo XIV. den Märtyrern und Glaubenszeugen des 21. Jahrhunderts gedacht – auch wenn drei Viertel des 21. Jahrhunderts noch bevorstehen.
„Wir wollen uns erinnern“, betonte der Pontifex am frühen Sonntagabend in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern. „Wir tun dies in der Gewissheit, dass, wie in den ersten Jahrhunderten, auch im dritten Jahrtausend ‚das Blut der Märtyrer der Samen für neue Christen ist‘.“
„Wir wollen die Erinnerung gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern der anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften bewahren“, fuhr Leo fort. „Ich möchte daher erneut die Verpflichtung der katholischen Kirche bekräftigen, die Erinnerung an die Glaubenszeugen aller christlichen Traditionen zu bewahren. Die Kommission für die neuen Märtyrer im Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse nimmt diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit dem Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen wahr.“
Vor diesem Hintergrund rief der Papst aus: „Möge das Blut so vieler Zeugen den glücklichen Tag herbeiführen, an dem wir aus demselben Kelch des Heils trinken werden!“
Im Gedenken an die Märtyrer und Glaubenszeugen des 21. Jahrhunderts „richten wir unseren Blick auf den Gekreuzigten“, sagte Leo. „Am Kreuz zeigte uns Jesus das wahre Antlitz Gottes, sein unendliches Erbarmen mit der Menschheit. Er nahm den Hass und die Gewalt der Welt auf sich, um das Los all derer zu teilen, die gedemütigt und unterdrückt werden.“
„Viele Brüder und Schwestern tragen auch heute noch wegen ihres Glaubenszeugnisses in schwierigen Situationen und unter widrigen Umständen das Kreuz des Herrn“, fuhr Papst Leo fort. „Es sind Frauen und Männer, Ordensleute, Laien und Priester, die ihre Treue zum Evangelium, ihren Einsatz für Gerechtigkeit, ihren Kampf für die Religionsfreiheit, da wo sie immer noch verletzt wird, ihre Solidarität mit den Ärmsten mit ihrem Leben bezahlen.“
„Nach den Maßstäben der Welt sind sie ‚besiegt‘ worden“, erklärte er. „In Wirklichkeit jedoch verhält es sich so, wie es uns das Buch der Weisheit sagt: ‚In den Augen der Menschen wurden sie gestraft, doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.‘“
„Brüder und Schwestern, in diesem Heiligen Jahr wollen wir die Hoffnung dieser mutigen Zeugen des Glaubens feiern“, betonte Papst Leo. „Es ist eine Hoffnung voll Unsterblichkeit, denn ihr Martyrium trägt weiterhin dazu bei, das Evangelium in einer von Hass, Gewalt und Krieg gezeichneten Welt zu verbreiten; es ist eine Hoffnung voll Unsterblichkeit, denn auch wenn ihre Körper getötet wurden, wird niemand im Stande sein, ihre Stimme zum Schweigen zu bringen oder die Liebe auszulöschen, die sie erwiesen haben; es ist eine Hoffnung voll Unsterblichkeit, denn ihr Zeugnis bleibt als Prophetie vom Sieg des Guten über das Böse bestehen.“