Bischof aus Nigeria fordert von westlichen Ländern mehr Einsatz für verfolgte Christen

Bischof aus Nigeria fordert von westlichen Ländern mehr Einsatz für verfolgte Christen

Über die prekäre Situation verfolgter und bedrängter Christen im Norden Nigerias hat Bischof Habila Daboh aus dem Bistum Zaria bei einer Veranstaltung in Augsburg, berichtet. Eingeladen hatte das weltweite katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ am vergangenen Sonntag.  

Vor rund 80 Gästen und Förderern des Hilfswerks im Haus St. Ulrich berichtete er, dass die akuteste Bedrohung in seinem Bistum derzeit vor allem von islamistischen Milizen aus der Volksgruppe der Fulani ausgehe. Diese hätten allein im Jahr 2023 über 5000 Christen getötet und ganze Landstriche entvölkert. Wer entkommen konnte, lebe bis heute in überfüllten Flüchtlingslagern ohne Zugang zu Bildung oder Arbeit.

Tausende Christen getötet, ganze Landstriche entvölkert

„Die Schreie aus den Dörfern, Kirchen und Flüchtlingslagern Nordnigerias verlangen nicht nur Mitgefühl, sondern auch Gerechtigkeit“, appellierte Bischof Daboh an die Zuhörer. „Ich erwarte vom Westen, dass er seine Stimme erhebt – ebenso wie er es für die Ukraine und Gaza tut“, fügte er hinzu.

Der Gebets- und Solidaritätstag, zu dem „Kirche in Not“ jedes Jahr am Fest Kreuzerhöhung im September nach Augsburg einlädt, endete mit einer Kreuzweg-Andacht im Dom. Unter der Leitung von Dompfarrer Armin Zürn betrachteten über 100 Gläubige das Leiden und Sterben Jesu Christi und erhielten den Schluss-Segen von Bischof Daboh. Er hatte eigens für die Veranstaltung in Augsburg die Tagung der nigerianischen Bischofskonferenz für drei Tage unterbrochen. „Sie haben keine Ahnung, wie viel Gutes Ihre Hilfe in Nordnigeria tut!“, rief der Bischof den anwesenden Wohltätern zu. „Darum musste ich kommen und Ihnen ‚Danke‘ sagen.“

„Kirche in Not“ fördert jedes Jahr mehr als 5000 Projekte in über 130 Ländern. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk in Nigeria 110 Projekte mit rund 2,2 Millionen Euro unterstützt.

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