Bistum Würzburg plant, etwa jede zehnte Kirche zu schließen

Bistum Würzburg plant, etwa jede zehnte Kirche zu schließen

Das Bistum Würzburg plant, „mittel- bis langfristig“ etwa jede zehnte Kirche zu schließen – oder, wie es in der Mitteilung der Diözese vom Freitag heißt, „einer anderen Nutzung“ zuzuführen. Generalvikar Jürgen Vorndran erklärte: „Es ist uns wichtig, dass in der Kleinteiligkeit unseres Bistums eine Kirche pro Ortschaft erhalten werden kann. Das ist mit der Kategorisierung gewährleistet.“

Insgesamt wurden innerhalb von drei Jahren 2.245 kirchliche Immobilien, wozu neben Kirchen auch Pfarrheime und Pfarrhäuser zählen, in verschiedene Kategorien eingeordnet. Dabei sei es um einen „Abgleich des Gebäudebestands im Bistum mit den finanziellen und personellen Ressourcen“ gegangen, so das Bistum.

„Insgesamt 950 Kirchen wurden bewertet“, hieß es. „871, also mehr als 90 Prozent davon, erhielten die Kategorien A bis D.“ Die 24 Kirchen in der Kategorie A haben entweder eine herausragende pastorale Bedeutung oder besonderen historischen oder künstlerischen Wert. In der Kategorie B befinden sich 104 Kirchen und 641 Kirchen in der Kategorie C.

Relevant sind die Kategorien für die Zuschüsse durch das Bistum. Kirchen in der Kategorie B erhalten etwa „bei Baumaßnahmen der Innen- und Außensanierung“, bei energetischer Sanierung oder „für die Barrierefreiheit 50 Prozent Zuschuss“, während für Kirchen in der Kategorie C nur gilt, „dass es von Seiten der Diözese 50 Prozent Zuschuss für die Instandhaltung innen und außen gibt“.

Das Bistum erklärte mit Blick auf die niedrigsten Kategorien: „101 Kirchen befinden sich in Orten mit weniger als 100 Katholiken und bekamen daher die Kategorie D. Wie die E-Kirchen können sie 70 Prozent Zuschuss für Maßnahmen zum Erhalt der Verkehrssicherheit erhalten, allerdings auch für den Innenbereich.“

Die Kapellen in der Diözese – immerhin 220 – wurden nicht kategorisiert.

Im Bistum Würzburg ist die Zahl der Katholiken seit Jahren rückläufig. Im Jahr 1990 lebten dort 921.000 Katholiken. 2010 waren es noch 814.000 Katholiken. 2024 – aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor – lag die Zahl noch bei rund 630.000 Katholiken.

Während 1990 noch mehr als 29 Prozent der Katholiken ihren Glauben auch praktizierten und regelmäßig an der Sonntagsmesse teilnahmen, waren es 2010 nur noch rund 16 Prozent. Im Jahr 2024 lag der Anteil der Messbesucher bei 7,4 Prozent, was etwa 46.000 praktizierenden Katholiken entspricht.

Posted in

Werden Sie Teil der EWTN-Familie. Abonnieren Sie unseren Newsletter!

*Ich möchte zukünftig den wöchentlichen Newsletter von EWTN.TV mit Impulsen, Programmtips und Informationen rund um Ihren katholischen Fernsehsender per E-Mail empfangen. Diese Einwilligung kann am Ende jedes Newsletters widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.