Katholischer Publizist Giuseppe Gracia wird Herausgeber des Magazins „Schweizer Monat“

Katholischer Publizist Giuseppe Gracia wird Herausgeber des Magazins „Schweizer Monat“

Der Katholik Giuseppe Gracia wird neuer Herausgeber des Magazins „Schweizer Monat“. Zukünftig übernimmt der 58-jährige Publizist und Kommunikationsprofi die Gesamtverantwortung für die traditionsreiche Autorenzeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur. Gracia folgt auf Chefredakteur und Verlagsleiter Ronnie Grob, der das Team Ende 2025 verlassen wird.

Gracia machte gegenüber CNA Deutsch deutlich, wie stark sein katholischer Glaube sein publizistisches Profil prägt. Auf die Frage, wie er als Katholik die liberale Tradition des „Schweizer Monats“ bewahren wolle, betonte er: „Ich bin ein leidenschaftlicher Verteidiger des freiheitlichen Westens, gerade als Katholik, der um die Sünden der Kirchengeschichte weiß.“

Die Trennung von Religion und Staat sei für ihn „kein Widerspruch zum Christentum, sondern eines seiner Kinder“. Damit sei die liberale Tradition letztlich „eine Frucht der christlichen Religion“.

Für Gracia ist die Ernennung „eine Ehre“: „Die NZZ nennt den Schweizer Monat eine Institution. Für mich ist es ein Juwel des freiheitlichen Denkens, das wir heute mehr denn je brauchen. Die meisten Menschen in unserem Land wählen nicht linksgrün, glauben nicht an 70 Geschlechter und wollen keine staatliche Bevormundung, haben im politisch-medialen Mainstream aber kaum eine Stimme.“

Sein Ziel sei es, Reichweite und Bekanntheit der Zeitschrift auszubauen und neue Unterstützer im „gemeinsamen Engagement für eine Zukunft in Freiheit und Eigenverantwortung“ zu gewinnen.

Die 1921 gegründete Zeitschrift ist seit 2011 unter ihrem heutigen Namen bekannt. Seit 2023 erscheint vierteljährlich „Q – für Macher und Denker“. Außerdem erscheinen wöchentlich neue Inhalte auf der Webseite. Die Auflage lag nach dem Relaunch im Jahr 2011 bei 4.500 Exemplaren und erreichte im Jahr 2016 rund 6.500 Exemplare. In diesem Bereich bewegt sich die Auflage bis heute.

Zur Rolle christlicher Werte in einer zunehmend säkularen Öffentlichkeit äußerte sich Gracia gegenüber CNA Deutsch deutlich: „Wir müssen uns neu bewusst machen, was Vordenker des liberalen Staates wie Tocqueville und Böckenförde gesagt haben: der moderne Rechtsstaat lebt von Voraussetzungen, die er selber nicht garantieren kann.“

Werte entstünden nicht aus Institutionen, sondern aus Familien und Interessengruppen: „Für den Westen ist das Christentum entscheidend, etwa die Gottesebenbildlichkeit, welche die geistige Basis der Menschenrechte bildet. Daran zu erinnern ist auch Aufgabe liberaler Publizisten.“

Gracia ist verheiratet, Vater zweier Kinder und seit 2021 regelmäßiger Autor der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ). Zuvor war er Kommunikationsbeauftragter für die Bistümer Basel und Chur sowie in leitender Funktion in der Unternehmenskommunikation tätig.

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