Mit dem Thema des kommenden Welttags der sozialen Kommunikationsmittel hat Papst Leo XIV. die Risiken Künstlicher Intelligenz (KI) für die zwischenmenschliche Kommunikation in den Mittelpunkt gerückt. Der Vatikan betont die besondere Verantwortung der Kirche, Medien- und KI-Kompetenz zu fördern.
KI als Herausforderung für die menschliche Kommunikation
Das Thema des 60. Welttags der sozialen Kommunikationsmittel im Jahr 2026 lautet: „Menschliche Stimmen und Gesichter bewahren“. Der Gedenktag wird traditionell am 24. Januar begangen, dem Fest des heiligen Franz von Sales, Schutzpatron der Journalisten und Schriftsteller.
In einer begleitenden Erklärung warnt der Vatikan vor den Gefahren von KI-Anwendungen, die etwa „ansprechende, aber irreführende, manipulative oder schädliche Inhalte erzeugen, Vorurteile und Stereotypen aus den Trainingsdaten reproduzieren und durch die Imitation menschlicher Stimmen und Gesichter gezielt Desinformation verbreiten“ können.
Kampf gegen Deepfakes
Die Veröffentlichung des Themas fällt in eine Zeit, in der die vatikanische Kommunikationsbehörde verstärkt gegen sogenannte „Deepfakes“ vorgeht — manipulierte Bilder und Videos, in denen Papst Leo XIV. vermeintlich Aussagen trifft oder Handlungen vornimmt, die nicht der Realität entsprechen.
Bereits zu Beginn seines Pontifikats hatte Leo XIV. deutlich gemacht, dass die Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz ein zentrales Anliegen seines Lehramts sein werde.
Medienbildung und geistige Unterscheidung
Die vatikanische Mitteilung ruft dazu auf, Bildungssysteme weltweit um Inhalte zur Medien- und KI-Kompetenz zu erweitern, um Menschen besser gegen Desinformation zu wappnen.
„Als Katholiken können und sollen wir dazu beitragen, dass Menschen — besonders junge Menschen — die Fähigkeit zur kritischen Urteilsbildung entwickeln und in der Freiheit des Geistes wachsen“, heißt es in dem Dokument.
Gleichzeitig unterstreicht der Vatikan, dass öffentliche Kommunikation „menschliches Urteilsvermögen und nicht bloß Datenauswertung“ erfordere. Ziel müsse es sein, sicherzustellen, „dass der Mensch der handelnde Protagonist bleibt“. Künstliche Intelligenz dürfe nicht die menschliche Stimme ersetzen, sondern müsse der Kommunikation dienen — als Werkzeug, das verbindet und unterstützt.
Übersetzt und redaktionell bearbeitet auf Grundlage des englischen Originals von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
