Der Verband kinderreicher Familien Deutschland hat dazu ermutigt, „Brücken zwischen Generationen“ zu schlagen. Es gelte, diese Brücken „bewusst und häufiger zu bauen“, so der Verband in einer gemeinsamen Stellungnahme mit Silbernetz, einer Organisation, die sich gegen Einsamkeit im Alter engagiert. Hintergrund ist der Tag der älteren Generation, der am 1. Oktober eines jeden Jahres begangen wird.
„Immer mehr junge Menschen fühlen sich allein, und auch ältere Menschen mit Kindern oder Enkeln sind nicht automatisch vor Vereinsamung geschützt“, hieß es.
Elke Schilling, die Vorsitzende von Silbernetz, erklärte: „Gerade auch Einsamkeit im Alter ist ein großes gesellschaftliches Problem.“ Niemand sei „vor Einsamkeit gefeit, unabhängig von Geschlecht, Kultur oder Glauben“.
Die gemeinsame Stellungnahme des Verbandes kinderreicher Familien und von Silbernetz schlug vor, dass Kinder und Jugendliche „öfter mal zum Telefonhörer“ greifen oder „einen kurzen Besuch bei Oma, Opa oder alleinlebenden älteren Nachbarn“ machen.
Elisabeth Müller, die Vorsitzende des Verbandes kinderreicher Familien, zeigte sich überzeugt: „Das tut beiden Seiten gut, Kinder erfahren Zuwendung, lernen zuzuhören, üben Mitgefühl und entdecken Geschichten, die kein Smartphone erzählen kann. Andersherum freuen sich gerade Familien, in denen es mehrere Kinder gibt, über Unterstützung in Form von Zeitspenden.“
„Ältere Menschen spüren: Ich werde gesehen, ich bin Teil einer Gemeinschaft. Manchmal bewirkt ein Anruf mehr als hundert Nachrichten im Chat – für beide Seiten“, so Müller weiter.
Schilling betonte ihrerseits, durch die Begegnung der verschiedenen Generationen „öffnen sich Sichtweisen zwischen Jung und Alt – sie machen Gespräche spannender und bereichern das Miteinander. Der lebendige Austausch ist für beide Seiten ein Geschenk.“
Der Tag der älteren Generation wurde im Jahr 1968 durch die Kasseler Lebensabendbewegung ins Leben gerufen. Ende 1990 entschieden die Vereinten Nationen (UN), diesen Tag offiziell und international am 1. Oktober zu begehen, erstmals also im Jahr 1991.
