Linke Regierung in Spanien startet Abtreibungs-Portal „quieroabortar.org“

Linke Regierung in Spanien startet Abtreibungs-Portal „quieroabortar.org“

Die linke Regierung Spaniens hat ein staatliches Abtreibungs-Portal namens „quieroabortar.org“ (zu Deutsch: „Ich will abtreiben“) gestartet. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Legalisierung von Abtreibungen in Spanien stellte Gesundheitsministerin Mónica García das Portal vor und bezeichnete dabei vorgeburtliche Kindstötungen explizit als „universelles Recht“ und „universelle Gerechtigkeit“, wie die Tagespost berichtete.

Auf der Startseite von „quieroabortar.org“ heißt es: „Wir erklären Dir Schritt für Schritt, wie Du in Spanien eine Abtreibung vornehmen lassen kannst. Beachte bitte, dass das Gesetz für den gesamten Staat gilt, aber die Vorgehensweise in jeder autonomen Region unterschiedlich ist.“

Nach geltendem spanischen Recht sind Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche ohne Angabe von Gründen zulässig. Bei gesundheitlichen Risiken für die Mutter oder das ungeborene Kind sind Abtreibungen bis zur 22. Woche erlaubt.

Spanien legalisierte Abtreibungen erstmals im Jahr 1985. Das heute geltende Gesetz führte 2010 die Fristenregelung bis zur 14. Schwangerschaftswoche ein. Die konservative Regierung unter Mariano Rajoy versuchte 2013, das Gesetz wieder zu verschärfen, zog die Pläne jedoch 2014 nach massiven Protesten zurück.

Laut Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 2023 in Spanien 103.097 Abtreibungen durchgeführt. Dies entspricht einem Anstieg von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Einen Tag nach dem Start der Website nahm die Stadt Madrid auf Initiative von Vox einen Antrag an, der vorsieht, dass in städtischen Einrichtungen verpflichtend Informationen über das „Post-Abortion-Syndrom“ bereitgestellt werden müssen. Die Vox-Vertreterin Carla Toscano forderte, „das Schweigen rund um das Post-Abortion-Syndrom zu beenden“.

Als „Post-Abortion-Syndrom“ (PAS) werden psychische Belastungen bezeichnet, die bei Frauen nach einer Abtreibung auftreten können. Es wird häufig mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) verglichen. Typische Symptome sind beispielsweise Schuld- und Schamgefühle, Depressionen oder tiefe Traurigkeit.

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