Bischof Bätzing über Dilexi te: Papst Leo schließt an „Schwerpunkte seines Vorgängers“ an

Bischof Bätzing über Dilexi te: Papst Leo schließt an „Schwerpunkte seines Vorgängers“ an

Mit Blick auf die Veröffentlichung der Apostolischen Exhortation Dilexi te am Donnerstagmittag hat Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) betont, Papst Leo XIV. schließe „an die Schwerpunkte seines Vorgängers, Papst Franziskus, an“.

In dem ersten großen Lehrschreiben von Papst Leo geht es um die „Liebe zu den Armen“. Der Text war von Papst Franziskus begonnen und Leo XIV. vollendet worden.

Leo habe die Ausführungen von Papst Franziskus „noch mit entscheidenden Akzenten und einer eigenen Handschrift“ versehen, erklärte Bätzing am Donnerstag.

„Bereits bei der Frage nach der Begründung seiner Namenswahl hat Papst Leo XIV. auf Leo XIII. verwiesen, der sich mit seiner Sozialenzyklika Rerum novarum im Jahr 1891 der Sozialen Frage des 19. Jahrhunderts gewidmet hat“, führte der DBK-Vorsitzende aus. „Mit der Exhortation löst er nun ein, was er mit dieser klaren Begründung bereits signalisiert hat: Leo XIV. positioniert sich nachdrücklich in der aus Rerum novarum heraus entwickelten Tradition der Sozialverkündigung.“

Der Pontifex entfalte in Dilexi te, „wie die Frage nach den Armen und das Verständnis von der Kirche als Kirche der Armen die Tradition durchziehen und zeigt vor allem deutlich die Neuausrichtung durch das Zweite Vatikanische Konzil auf, in dessen Kontext der untrennbare Zusammenhang des Geheimnisses Christi mit dem Geheimnis Christi in den Armen entwickelt wurde. Dabei sind die Armen dem Papst zufolge entscheidend für die Verkündigung des Evangeliums, aber nicht vorrangig in dem Sinn, dass es darum geht, Gott zu den Armen zu bringen, sondern vielmehr Gott bei den Armen zu finden.“

„Für Kenner der innerkirchlichen Debatten ist es interessant, dass Leo sich im Gang durch diese Tradition ganz auf die Seite von Franziskus stellt, wenn er wie dieser völlig selbstverständlich die Formel von der (vorrangigen) Option für die Armen in den Mittelpunkt der Überlegungen stellt“, fuhr Bätzing fort.

Der Bischof stellte klar: „Leo XIV. schlägt kein Patentrezept zur Lösung der Armutsproblematik vor, aber er benennt Grundpfeiler bezüglich der Frage, welche Rolle die Sorge um die Armen und der Kampf gegen die Armut im Kontext des katholischen Glaubens spielen.“

„Immer wieder betont Papst Leo, dass den Armen nicht bloß durch Gebet, sondern auch durch tatkräftige Unterstützung geholfen werden muss, was sowohl das Almosengeben und den Gesinnungswandel umfasst als auch die Umgestaltung der Gesellschaft durch wirksame politische Maßnahmen mithilfe der Wissenschaften und Technik“, hieß es.

Bätzing zeigte sich dem Papst gegenüber „dankbar für seine deutlichen Worte, in denen ich sowohl seine US-amerikanische Herkunft als auch Einflüsse aus seinem Wirken in Lateinamerika und Rom und seine monastische Prägung als Augustiner erkenne. Er macht mit diesem Dokument deutlich, dass er den von seinem Vorgänger eingeschlagenen Weg der Kirche einer verstärkten Zuwendung hin zu den Armen und Benachteiligten weitergeht. Ich wünsche mir, dass seine Worte intensive Rezeption und breite Beachtung inner- und außerhalb der Kirche erfahren.“

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