Das Bistum Passau hat für den Monat September 15 Fälle von Einbrüchen und Vandalismus in Kirchen gemeldet. „Dabei wurden unter anderem Opferstöcke aufgebrochen, Türen und Fenster beschädigt; in einem Fall wurde ein Weihwasserkessel entwendet, oder z. B. auch die Sterne einer Madonnenfigur gestohlen“, so das Bistum am Montag.
Der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern, Günther Tomaschko, sagte laut Bistum: „Derzeit kommt es vermehrt zu Opferstockaufbrüchen im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern. Betroffen davon sind aktuell insbesondere der Bereich Rottal, Vilstal sowie der Bayerische Wald, insbesondere im Bereich Regen, Viechtach, Freyung-Grafenau.“
„Mit Blick auf den Sachschaden ist der Beuteschaden relativ gering bzw. auch gar nicht vorhanden“, fügte Tomaschko hinzu. „Teilweise wird auch der gesamte Opferstock entwendet, ohne ihn vor Ort aufzubrechen. Häufig scheitern die Täter auch am Opferstock, und die Tat bleibt lediglich versucht.“
Der Finanzdirektor im Bistum Passau, Josef Sonnleitner, erklärte: „Wir haben ja sonst in einem ganzen Jahr ungefähr fünfzehn bis zwanzig Einbruchsfälle zu verzeichnen, und jetzt haben wir aktuell nur im Monat September bereits fünfzehn Fälle, die uns gemeldet wurden. Das ist schon sehr besorgniserregend.“
Vor diesem Hintergrund betonte er die Notwendigkeit, „einfach wachsam zu sein“. Es sei „sicher auch wichtig, dass man alle Opferstöcke zeitnah leert und dass man nicht gesicherte Ausstattungsgegenstände in der Kirche versucht wegzusperren oder zu entfernen, soweit sie für den Gottesdienst nicht gebraucht werden“.
Sonnleitner sagte, die Täter zu fassen, sei „meist schwierig, zumal unsere Kirchen ja offen sind und auch offen bleiben sollen und auch, weil in den Fällen meist nur wenige Spuren vorhanden sind. Viele Taten geschehen nachts und es gibt keine Zeugen.“
„Zu den Beweggründen – da kann man vielleicht eine Einschätzung abgeben, dass es auf der einen Seite oft Jugendliche sind, die aus Übermut und Langeweile irgendetwas in einer Kirche anstellen“, spekulierte er. „Bei den Vorkommnissen, die wir jetzt hier verzeichnen, liegt die Vermutung schon nahe, dass hier etwas sehr organisiert abläuft.“