Studie zeigt positive Wirkung von Rosenkranzgebet auf Seele und Gesundheit

Studie zeigt positive Wirkung von Rosenkranzgebet auf Seele und Gesundheit

Für viele Gläubige ist das Rosenkranzgebet eine spirituelle Stütze. Doch kann es auch die Gesundheit fördern? Diese Frage hat der Berliner Arzt und Forscher Michael Teut wissenschaftlich untersucht. Seine Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Gebetspraxis zu innerer Ruhe und seelischer Stabilität beitragen kann.

Im Gespräch mit Radio Horeb erklärte er: „Die Rosenkranzbetenden beschreiben, dass sie durch das Gebet zunehmend ruhiger werden, inneren Frieden finden und sich diese Ruhe ausbreitet.“

Teut, der selbst evangelisch ist und sich seit über 20 Jahren mit Meditations- und Achtsamkeitsforschung befasst, hatte sich schon lange gefragt, warum es kaum wissenschaftliche Studien zu christlichen Gebetsweisen gibt. Aus dieser Beobachtung heraus entstand die Idee, die Wirkung des Rosenkranzgebets erstmals systematisch zu erforschen.

Teut untersuchte in Studien die Erfahrungen von Menschen, die regelmäßig den Rosenkranz beten. Zunächst führte sein Team in der ersten Phase ausführliche Interviews mit zehn Teilnehmern, um deren subjektive Eindrücke zu erfassen. In einer späteren Befragung gaben 164 Rosenkranzbetende Auskunft über mögliche gesundheitliche Auswirkungen.

Nach seinen Worten zeigte sich dabei „ein sehr spannendes Bild“, das von innerem Frieden, seelischer Stabilität und größerer Widerstandskraft im Alltag geprägt sei.

Psychologisch lasse sich dieser Effekt, so Teut, als Aktivierung einer „spirituellen Ressource“ deuten – also einer inneren Kraftquelle, die Menschen hilft, Stress zu bewältigen und Vertrauen zu entwickeln. Die Betenden berichteten, sie fühlten sich „ruhig getragen“.

Medizinisch gesehen könnte dieser Zustand, so der Forscher, mit einer Beruhigung des vegetativen Nervensystems und einer Reduktion von Stressreaktionen zusammenhängen.

Ein entscheidender Unterschied zur modernen Achtsamkeitsmeditation besteht nach Teuts Einschätzung darin, dass das Rosenkranzgebet neben der Konzentration und Ruhe auch eine theologische Dimension entfalte.

Während Achtsamkeit vor allem auf die Wahrnehmung des eigenen Erlebens ziele, verbinde das Rosenkranzgebet die Betenden „dem Lebensweg und mit der Botschaft Jesu“. Diese inhaltliche Ausrichtung habe eine zusätzliche „imaginative Wirkung“, da sich Gläubige mit konkreten Stationen des Glaubens verbinden.

Die wiederkehrenden „Ave Maria“-Gebete, so Teut, wirkten dabei wie eine „Türöffnung in einen sakralen Raum“, der zu einer intensiven Verbindung mit Gott führe.

„Ich bin selber überhaupt gar nicht mit dem Rosenkranz sozialisiert worden“, sagte Teut. Dennoch habe ihn die abendländische,jahrhundertealte Gebetspraxis aus wissenschaftlicher Neugier angezogen. Im Gespräch gab er zu, den Rosenkranz inzwischen auch persönlich ausprobiert zu haben: „Ich fand das eine sehr spannende Gebetspraxis. Also hat mir auch das Ausprobieren große Freude bereitet.“

Für den Mediziner ist das Rosenkranzgebet nicht nur spirituell, sondern auch präventiv wirksam. Wer regelmäßig bete, könne Ruhe und Vertrauen im Alltag finden, was wiederum die körperliche Gesundheit unterstütze. Besonders in Zeiten politischer und gesellschaftlicher Unsicherheiten – etwa durch Kriege oder Klimaveränderungen – könne das Gebet helfen, „sich auf die Dinge zu besinnen, die wirklich wichtig im Leben sind“.

Im medizinischen Umfeld stoßen seine Forschungen auf vorsichtige, aber wachsende Aufmerksamkeit. Teut berichtete, viele Kollegen reagierten „neugierig und überrascht“. Manche sähen darin einen interessanten Ansatz, andere stünden spirituellen Themen eher skeptisch gegenüber.

Grundsätzlich wünsche er sich mehr Offenheit, vor allem im Bereich der Pflege und Hospizarbeit: „Es muss ein Angebot da sein, das den Menschen gemacht wird“, betonte er. Besonders für gläubige Patienten könne das Rosenkranzgebet „eine ganz wichtige Stütze und Hilfe in schwierigen Situationen“ sein.

Mehrere wissenschaftliche Studien haben die positiven Auswirkungen des Rosenkranzes nachgewiesen. Ein Beispiel ist die Studie mit dem Titel „Is the Rosary Still Relevant? Exploring its Impact on Mental Health and Well-Being“. Die Ergebnisse zeigten moderate positive Korrelationen des Rosenkranzgebets mit verschiedenen Variablen, darunter die Verringerung von Depressionen, die Steigerung der Empathie und die Reduzierung religiöser Konflikte, wie CNA Deutsch berichtete.

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