In der Debatte um eine mögliche Einführung der Wehrpflicht haben die deutschen Bischöfe das „Prinzip der Freiwilligkeit“ betont. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung bezeichnete die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) die aktuelle Debatte als „von großer Bedeutung für unser Land“.
„In freiheitlichen Demokratien beruht gesellschaftliches Engagement in erster Linie auf dem Prinzip der Freiwilligkeit“, so die Bischöfe. „Zwar kann der Staat in Not- und Krisensituationen seine Bürger zu bestimmten gesellschaftlichen Diensten verpflichten. Allerdings stellen Pflichtdienste und in besonderer Weise der Wehrdienst schwere Eingriffe in die verfassungsmäßigen persönlichen Freiheitsrechte dar, die entsprechend in hohem Maße begründungspflichtig sind.“
„Freiwilligkeit geht vor Verpflichtung“, führten sie aus. „Wir setzen uns daher dafür ein, dass alle jungen Menschen einen Rechtsanspruch auf Förderung eines Freiwilligendienstes erhalten. Freiwilligendienste – wie auch der Wehrdienst – müssen angemessen finanziert und entlohnt werden.“
Die Bischöfe empfahlen, „sich am schwedischen Modell zu orientieren, wie es der Gesetzentwurf der Regierung grundsätzlich vorsieht“. Demnach gehe es zunächst um „die Gewinnung von freiwillig Wehrdienstleistenden. Erst im Falle, dass auf diesem Wege die erforderlichen Rekrutierungen nicht gewährleistet werden können, kann die Bundesregierung die Wehrpflicht wieder einführen.“
Außerdem forderten die deutschen Bischöfe, eine Debatte darüber zu führen, ob auch Frauen zum Wehrdienst verpflichtet werden sollen.