Ein verheerender Brand hat in der Nacht auf Sonntag das 1628 gegründete Kloster Bernaga in La Valletta Brianza bei Mailand in Schutt und Asche gelegt – jenen Ort, an dem der heilige Carlo Acutis 1998 seine Erstkommunion empfing.
Alle 21 Nonnen des Ordens der Romite Ambrosiane, die im Kloster leben, konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, wie die italienische Zeitung „Virgilio“ berichtete. Eine 87-jährige Schwester befand sich bereits im Krankenhaus. Bei einer anderen Ordensfrau wurde eine leichte Rauchvergiftung diagnostiziert. Sie musste von ihren Mitschwestern aus dem brennenden Gebäude getragen werden.
Bei Ausbruch des Brandes gegen 19:30 Uhr befanden sich die Nonnen in einem Gemeinschaftsraum vor dem Fernseher, um gemeinsam das Friedensgebet von Papst Leo XIV. zu verfolgen. Vermutlich entwickelten sich die Flammen von einer Zelle im oberen Stockwerk des Klosters und griffen rasch auf das gesamte, größtenteils aus Holz bestehende Gebäude über.
Die Löscharbeiten gestalteten sich äußerst schwierig. Neun Feuerwehrteams kämpften die ganze Nacht lang gegen die Flammen. Dabei ist das Dach vollständig eingestürzt. Die Struktur sei „völlig unbewohnbar“, erklärte der stellvertretende Provinzkommandant der Feuerwehr, Antonio Dusi. Um noch glimmende Brandherde zu lokalisieren, wurden Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt.
Bürgermeister Marco Panzeri bezeichnete das Geschehen als „Katastrophe“ mit „immensen, unkalkulierbaren Schäden“. In dem Kloster waren zahlreiche Kunstschätze, wertvolle Gemälde, antike Möbel und sakrale Gegenstände untergebracht, von denen die meisten den Flammen zum Opfer fielen.
Nur einige wenige Kunstwerke und Reliquien des heiligen Carlo Acutis konnten gerettet werden. Als erster Millennial wurde der junge Italiener dieses Jahr heiliggesprochen. Er hatte am 16. Juni 1998 im Alter von sieben Jahren dank einer besonderen Erlaubnis in diesem Kloster die Erstkommunion empfangen.