Würzburger Professor für „eine einer synodalen Kirche angemessene Feier der Liturgie“

Würzburger Professor für „eine einer synodalen Kirche angemessene Feier der Liturgie“

Der in Würzburg lehrende Liturgiewissenschaftler Martin Stuflesser hat sich für „eine einer synodalen Kirche angemessene Feier der Liturgie“ ausgesprochen. Stuflesser ist Priester, aber auf im Internet zugänglichen Bildern gewöhnlich in Zivilkleidung zu sehen.

Man wäre auf dem Gebiet einer synodalen Liturgie „sehr viel weiter“, wenn es gelänge, „stärker auch in unseren liturgischen Räumen und in unseren liturgischen Feiern deutlich werden zu lassen, dass sich hier wirklich zunächst einmal Gottes Volk als Gemeinschaft der Getauften versammelt und in dieser Versammlung zum gottesdienstlichen Geschehen, wo wir Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi feiern, es natürlich auch verschiedene Aufgaben und Dienste braucht: liturgische Leitung, Predigt, musikalische Gestaltung, Vortrag von Lesungen und Gebet und so weiter.“

In einem auf der Internetseite der Diözese Würzburg veröffentlichten Interview sprach Stuflesser auch von „Impulsen“ des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Würzburger Synode.

Hierbei verwies er auf die „für einen Christenmenschen“ berühmte Mahnung wonach die Menschen „in der Welt, und nicht von der Welt“ sein sollen: „Hilfreich finde ich hier den Begriff der ‚Haltung‘. Der findet sich etwa in dem Dokument ‚Nostra Aetate‘: In diesem geht es ja nicht einfach nur um das ‚Verhältnis‘ zu den nichtchristlichen Religionen, wie die deutsche Übersetzung aus meiner Sicht eigentlich falsch übersetzt, sondern, wenn man das lateinische ‚habitudo‘ ernst nimmt, um eine ganz neue Haltung. Und diese Haltung ist zunächst einmal positiv: Sie ist positiv zu anderen Religionen, sie ist positiv auch zur Welt.“

„Denken Sie an die Pastoralkonstitution ‚Gaudium et Spes‘, aber auch andere Dokumente des Konzils“, fuhr er fort. „Die Haltung ist positiv, sie ist wertschätzend. Was nicht heißt, dass sie deshalb unkritisch sein muss. Eine positiv wertschätzende Haltung schließt mit ein, dass eben da, wo besagte Zeichen der Zeit es erforderlich erscheinen lassen, die Kirche den Auftrag hat, prophetisch ihre Stimme zu erheben.“

Mit Blick auf das Thema Synodalität bezog sich Stuflesser auf „die Erfahrungen von Konzil und Würzburger Synode und das Abschlussdokument zur Weltsynode vom vergangenen Jahr“. Dort gehe es um „das Miteinander-eine-Frage-bearbeiten, aufeinander zu hören, die Argumente des anderen auch wirklich verstehen zu wollen, sich dafür Zeit zu lassen. Auch einmal Phasen der Stille und Beratungspausen bewusst einzuplanen.“

„Das alles sind nun Dinge – man sehe es mir bitte nach –, die eigentlich Standard wissenschaftlicher Kommunikation sind, wie ich sie etwa an der Uni erlebe, oder auch eigentlich Standard der mitteleuropäischen Höflichkeit“, betonte er. „Andererseits erleben wir, dass solche Regeln guter Kommunikation und der Konsensfindung auch in Staat und Gesellschaft zunehmend abhanden zu kommen scheinen.“

Stuflesser hatte im Jahr 2019 erklärt, die sonntägliche Eucharistiefeier in den Gemeinden dürfe „nicht an den Zulassungskriterien für das Priesteramt scheitern“. Damit stellte er die grundsätzliche Ehelosigkeit von Priestern infrage. Der Zölibat geht nach Ansicht angesehener Experten auf die apostolische Zeit zurück. Dennoch handelt es sich bei Priestertum und Ehelosigkeit nicht um eine absolut notwendige Verbindung handelt, wie die Priester der katholischen Ostkirchen zeigen, die vor ihrer Weihe geheiratet haben.

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