In Nordirland zeigen junge Erwachsene wieder stärkeres Interesse am Katholizismus: 17 Prozent der 18- bis 24-Jährigen äußern eine besonders positive Haltung zur katholischen Kirche – mehr als in jeder anderen Altersgruppe.
Zugleich bleibt die Generation gespalten zwischen Glaubensengagement und religiöser Distanz. Lediglich vier Prozent der jungen Erwachsenen äußerten sich stark negativ gegenüber Religion, berichtete das Magazin The Catholic Herald.
Wie die im Oktober von Amarach Research veröffentlichte Studie zeigt, besitzen 30 Prozent der 18- bis 24-Jährigen eine sehr positive Einstellung zur Religion. Zugleich offenbart dieselbe Altersgruppe eine Polarisierung: Etwa die Hälfte der jungen Erwachsenen bezeichnete sich weder als religiös noch als spirituell.
Demografisch hat sich das Bild Nordirlands grundlegend gewandelt. Laut Umfrage bekennen sich nur noch 28 Prozent der Befragten zum katholischen Glauben, 14 Prozent zum presbyterianischen Glauben und 11 Prozent zur anglikanischen „Kirche von Irland“. Bemerkenswert ist der Anteil von 36 Prozent sogenannter „Nones“, also Menschen ohne Religionszugehörigkeit, die damit die größte Einzelgruppe bilden.
Die Volkszählung von 2021 bestätigte zudem, dass erstmals mehr Menschen mit katholischem Hintergrund (45,7 Prozent) als mit protestantischem (43,5 Prozent) in Nordirland leben.
Auch bei der religiösen Praxis zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Nordirland und der Republik Irland. Rund 40 Prozent der nordirischen Katholiken geben an, regelmäßig die Messe zu besuchen – doppelt so viele wie in der Republik Irland, wo nur etwa 21 Prozent regelmäßig am Gottesdienst teilnehmen.
Insgesamt beten 51 Prozent aller Befragten, 38 Prozent lesen religiöse Texte wie die Bibel. Junge Erwachsene zeigen bei spirituellen Aktivitäten wie Gebet, Meditation und religiöser Lektüre teilweise ein höheres Engagement als die 25- bis 34-Jährigen.