Bischof Meier bei Gottesdienst für CSU: „Sie dürfen dankbar sein für das Erreichte“

Bischof Meier bei Gottesdienst für CSU: „Sie dürfen dankbar sein für das Erreichte“

Bei einem ökumenischen Gottesdienst zum 80-jährigen Bestehen der CSU hat der Augsburger Bischof Bertram Meier betont, „die Christlich-Soziale Union hat die letzten 80 Jahre der bayerischen Geschichte entscheidend mitgeprägt. Sie dürfen dankbar sein für das Erreichte.“

„Doch auch an Herausforderungen fehlt es nicht, gerade heute, wo zunehmend Hass und Hetze verbreitet werden und bei immer mehr Menschen auf offene Ohren stoßen“, so der Bischof am Samstag.

Er wünschte den Politikern, „die Sie im Dienst am Wohlergehen unseres Volkes stehen, daher viel Kraft, mutige Initiativen und stete Gesprächsbereitschaft in Ihrem täglichen Einsatz. Vergewissern Sie sich im politischen Alltag immer wieder, wie das ‚C‘ in Ihrem Parteinamen im Hier und Heute ausgestaltet werden muss.“

Meier zeigte sich überzeugt, dass „gewissenhaftes Handeln und ehrliches Wollen“ von den Menschen auch verstanden werden. „Es trägt den Segen Gottes in sich und kann zum Segen für alle werden, selbst dann, wenn man für unpopuläre Maßnahmen werben muss. Die CSU wurde im Laufe Ihrer Geschichte von aufrichtigen und geradlinigen Persönlichkeiten geprägt, die auch heute noch Vorbild sein können. Sie mögen Ihnen als Inspiration und Ermutigung dienen!“

Gegründet wurde die CSU im Jahr 1945 wenige Monate nach Kriegsende. Sie existiert nur in Bayern und gilt als Schwesterpartei der CDU, die wiederum in allen anderen deutschen Bundesländern antritt. Im Bundestag bilden CDU und CSU eine Fraktion.

Bei der ökumenischen Veranstaltung am Samstag sagte Meier: „Diejenigen, die Macht als individualistischen Geltungsanspruch verstehen und sie zur Selbstverherrlichung instrumentalisieren, mögen Erfolg haben, besonders heute, wo der Populismus weltweit wieder Anhänger gewinnt. Aber die Kirche verkündet Christus als den Gekreuzigten, der für unsere Erlösung den Tod auf sich genommen hat; einen anderen Messias braucht sie nicht.“

„Politiker sind, bei dem enormen Erfolgsdruck, dem sie ausgesetzt sind, wirklich nicht zu beneiden“, betonte er. „Doch wenn man die eigenen Gaben der Gemeinschaft, dem großen Ganzen zur Verfügung stellt, und die Menschen spüren, dass man es ehrlich meint, wächst einem auch Kraft und Zuversicht zu. Macht sollte nie Selbstzweck sein, sondern als Dienst ausgeübt werden. Dies gilt besonders für Volksvertreter und -vertreterinnen in einer Demokratie.“

Mit Blick auf das „S“ im Parteinamen der CSU unterstrich Meier: „Vor allem den Schwachen, den Armen, denen, die sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen oder durch das soziale Netz zu fallen drohen, ihnen vor allem ist der Dienst in der Politik gewidmet. Und zwar nicht passiv und von oben herab. Vielmehr sollen die Stimmen aller hörbar und ihre Gesichter sichtbar gemacht werden.“

Die CSU gehört in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zu den erfolgreichsten christdemokratischen Landesverbänden. Jahrzehntelang konnte die Partei bei Landtagswahlen absolute Mehrheiten von weit mehr als 50 Prozent einfahren – zuletzt im Jahr 2003 mit über 60 Prozent. Die Ergebnisse bei den letzten beiden Landtagswahlen lagen bei rund 37 Prozent, sodass jeweils Koalitionen gebildet werden mussten.

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