Während vielerorts die theologischen Fakultäten mit sinkenden Zahlen kämpfen, erlebt das Department für Katholische Theologie an der Universität Passau einen erstaunlichen Aufschwung: Innerhalb von drei Jahren hat sich die Zahl der Studienanfänger mehr als versechsfacht.
Laut dem Department ist die Zahl der Studienanfänger in theologischen Bachelor- und Masterprogrammen innerhalb von drei Jahren von 21 im Wintersemester 2022/23 auf über 140 im aktuellen Wintersemester 2025/26 gestiegen.
In Deutschland sinkt die Zahl der Theologiestudenten seit Jahren, in Passau zeigt sich jedoch ein gegenteiliger Trend. Bundesweit waren im Wintersemester 2023/24 rund 5.400 Studenten in katholischer Theologie eingeschrieben; 2018/19 waren es noch etwa 7.700.
Allerdings speist sich der Zuwachs in Passau hauptsächlich aus neuen, berufsbegleitend konzipierten Studiengängen mit hohem digitalen Anteil, etwa dem Master Caritaswissenschaft und werteorientiertes Management. Den größten Anteil mit 89 Erstsemestern hat in Passau der digitale Bachelorstudiengang Katholische Theologie. Er wurde im Wintersemester 2024/25 erstmals angeboten.
Strukturell unterscheiden sich diese Studiengänge jedoch vom klassischen Volltheologiestudium. Das fünfjährige theologische Vollstudium mit dem Magister Theologiae als akademischem Grad ist die Studienvoraussetzung für Priester, Pastoralreferenten und zahlreiche andere kirchliche Berufe. Dieses umfasst 300 ECTS-Leistungspunkte und erfordert Kenntnisse in Latein, Griechisch und Hebräisch.
Im Gegensatz dazu ist der digitale Bachelor in Passau mit 180 ECTS-Leistungspunkten konzipiert. Er richtet sich an Mitarbeitende in kirchlichen Verwaltungen oder in der Pastoral ohne theologische Ausbildung, an Quereinsteiger und an Personen, die kein Präsenzstudium aufnehmen können.
Die Inhalte werden über Lehrvideos, Podcasts und Arbeitsmaterialien vermittelt und durch Videokonferenzen sowie einzelne Blocklehrveranstaltungen ergänzt.
