Weiteres französisches Trappistenkloster muss wegen Nachwuchsmangel schließen

Weiteres französisches Trappistenkloster muss wegen Nachwuchsmangel schließen

Ein weiteres franzöisches Trappistenkloster muss wegen Nachwuchsmangel schließen. Mitte Oktober übernahmen Bischof Matthieu Dupont von der Diözese Laval und ein ehrenamtlicher Verein die Leitung der bisherigen Abtei Notre-Dame du Port-du-Salut im Nordwesten des Landes. Gemeinsam haben das Bistum und der Verein vor, die Abtei wiederzubeleben und ihn als Ort des Gebets und der Bildung zu bewahren.

Nach ihren Vorstellungen soll die verlassene Abtei als „Zentrum zisterziensischer Spiritualität“ erhalten bleiben. Die „Tradition der Gastfreundschaft“ soll fortgeführt werden, etwa durch den Betrieb des Gästehauses mit 40 Zimmern und den Klosterladen. Darüber hinaus plant der Verein die Unterbringung von Familien, „die einen Rückzugsort benötigen“.

Neu ist die anvisierte Eröffnung eines Ausbildungszentrums für Lehrlinge, in dem jungen Menschen und Quereinsteigern eine Handwerkerausbildung, etwa als Tischler, Zimmerer oder Maurer, ermöglicht werden soll. Gleichzeitig werden Internatsplätze zur Verfügung gestellt: „Es handelt sich um ein ganzheitliches Ausbildungsprogramm, das Zeit für persönliches Wachstum und die Förderung spiritueller Offenheit einplant.“

Das Ausbildungszentrum soll im 2027 seine Tore öffnen. Die erforderlichen Gelder vollen von einem Stiftungsfonds beschafft werden.

Im Dezember 2024 hatte Dom Gérard-Marie Meneust OCSO, der Abt von Port-du-Salut, das Ende des ihm unterstellten Trappistenklosters verkündet.

Mehr als 200 Jahre, nachdem fünf Mönche aus Darfeld in Westfalen am 21. Februar 1815 das Kloster „Maison-Dieu -de-Notre-Dame du Port-du-Salut“ (Kloster Unserer Lieben Frau zum Hafen des Heils) gründeten, lebten die Trappisten in der Gemeinde Entrammes (südlich von Laval im Département Mayenne). Das Kloster liegt direkt am Ufer des Flusses Mayenne.

Die bevorstehende Auflösung der Abtei zeichnete sich bereits seit 2022 ab, als festgestellt wurde, dass die „kanonischen Kriterien“, die für die kontemplative Mönchs-Gemeinschaft gelten, nicht mehr eingehalten werden konnten. Nur noch sechs Mönche lebten dort, wobei der jüngste das 70. Lebensjahr bereits überschritten hatte.

Mit der bereits angekündigten Schließung einer anderen Abtei, jener von Bellefontaine (Maine-et-Loire) im Jahr 2026, gibt der Orden der „Zisterzienser von der strengen Observanz“, wie die Trappisten offiziell heißen, zwei Klöster auf, die zu den bekanntesten und größten Trappistenabteien in Frankreich gehörten.

Doch in die Abtei Bellefontaine werden wieder Mönche einziehen: Die traditionsverbundenen Benediktiner von Le Barroux, die weiterhin viel Nachwuchs haben, übernehmen das Kloster im nächsten Jahr.

Kurzer Blick in die Geschichte

Klösterliches Leben existierte am Ort von Port-du-Salut seit dem neunten Jahrhundert. Es gab um die Jahrtausendwende ein Männer- und ein Frauenkloster. Im Jahr 1233 übernahmen Regularkanoniker das vorhandene Priorat und bauten es zu einem größeren Kloster aus.

Die Regularkanoniker wurden 1790 während der Französische Revolution vertrieben. Das Land wurde verkauft und die Gebäude blieben unbewohnt, bis es 25 Jahre später zur Wiederaufnahme des klösterlichen Lebens durch die Trappisten kam.

Als die Revolutionäre die klösterlichen Gelübde abschafften und die Orden vertrieben, gingen zahlreiche Trappisten (Mönche und Nonnen) unter der Leitung von Dom Augustin de Lestrange, dem Novizenmeister von La Trappe, gemeinsam ins Exil. In der Schweiz begründete er in der verlassenen Kartause La Valsainte eine noch strengere Gemeinschaft. Von hier aus wurden während und nach einer mehrere Jahre dauernden Flucht vor den glaubensfeindlichen Gesetzgebungen der Regierungen verschiedene Klöster gegründet, darunter jenes von Darfeld in Westfalen.

Nach dem Sturz Napoleons dachten die Trappisten über eine Rückkehr nach Frankreich nach. Port-du-Salut sollte das erste neue französische Trappistenkloster werden. 1814 erhielt ein französischer Mönch aus Darfeld – Jean-Baptiste le Clerc de la Roussière – die Erlaubnis von Ludwig XVIII. Alsbald kehre er nach Frankreich zurück und erwarb das Priorat von Port-du-Salut. Am 21. Februar 1815 übernahm sein früherer Prior in Darfeld die Klosteranlage, um offiziell das Trappistenkloster zu gründen.

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