Erzbischof Paul Coakley ist neuer Präsident der US-amerikanischen Bischofskonferenz

Erzbischof Paul Coakley ist neuer Präsident der US-amerikanischen Bischofskonferenz

Erzbischof Paul Coakley von Oklahoma City ist am Dienstag zum nächsten Präsidenten der US-amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB) gewählt worden. Die Bischöfe des Landes wählten Bischof Daniel Flores von Brownsville in Texas zum Vizepräsidenten.

Coakley, der zuvor Sekretär der USCCB war, wird für eine Amtszeit von drei Jahren als Präsident fungieren und damit die Nachfolge des bisherigen Präsidenten, Erzbischof Timothy Broglio, antreten. Die Bischöfe hielten die Wahl auf ihrer Herbstvollversammlung in Baltimore ab.

Der neue Präsident hat sich in der Vergangenheit für eine Kultur des Lebens eingesetzt, sich gegen Gender-Ideologie ausgesprochen und Migranten unterstützt.

Der Erzbischof, der im Mai 70 Jahre alt wurde, empfing 2004 die Bischofsweihe. Seit 2011 ist er in der Erzdiözese Oklahoma City tätig.

Als junger Mann und Student war er Teil des Integrated Humanities Program an der University of Kansas, das maßgeblich von John Senior organisiert wurde. Aus dem Studienprogramm, das sich auf Literatur, aber auch Dinge wie das Beobachten der Sterne, traditionellen Tanz und den Gesang klassischer Volksmusik konzentrierte und damit eine ganzheitliche Ausbildung anstrebte, gingen zahlreiche Konvertiten zur katholischen Kirche hervor. Mehrere Absolventen traten in der traditionsverbunden Benediktinerabtei Fontgombault in Frankreich ein und gründeten später die Benediktinerabtei Clear Creek in Oklahoma.

Coakleys Verteidigung einer Kultur des Lebens ist eine Fortsetzung von Broglios Führungsrolle in dieser Frage. Unter Broglio vertraten die Bischöfe die Auffassung, dass Abtreibung bei der Wahlentscheidung von Katholiken „oberste Priorität“ haben müsse.

Im Jahr 2022 lobte Coakley die Gesetzgeber von Oklahoma „für ihre Unterstützung von Maßnahmen zum Schutz des Lebens” nach einem Gesetz, das fast alle Abtreibungen verbot. Er sagte, um eine Kultur des Lebens aufzubauen, müsse man „die inhärente Würde jedes Menschen anerkennen [und dies] erfordert den Schutz durch eine Gesetzgebung zum Schutz des Lebens und eine tiefgreifende Veränderung der Herzen“.

Coakley hat die Regierung von Oklahoma für ihre Unterstützung der Todesstrafe kritisiert. Im Jahr 2022 sagte er: „Die Anwendung der Todesstrafe trägt nur zur weiteren Verrohung der Gesellschaft und zur Gewaltspirale bei.“

Im Jahr 2023 äußerte er sich besorgt über die Zunahme von Geschlechtsdysphorie und die Propagierung der Gender-Ideologie in der amerikanischen Gesellschaft. Er gab Eltern Ratschläge und kritisierte gleichzeitig Medikamente und Operationen, die zur Durchführung einer sogenannten Geschlechtsumwandlung eingesetzt werden.

Coakley kritisierte auch die Massenabschiebungen durch die Regierung von Präsident Donald Trump. Im Februar dieses Jahres sagte er, dass Abschiebungen „Angst und sogar Verzweiflung bei unseren Nächsten, den Einwanderern, Migranten und Flüchtlingen, hervorrufen, die auf der Suche nach denselben Träumen gekommen sind, die viele unserer Vorfahren zu einer anderen Zeit hatten“.

Er sagte damals allerdings auch, dass „illegale Einwanderung falsch ist und erneute Anstrengungen zum Schutz der Grenzen unseres Landes in Betracht gezogen werden sollten“. Er erwähnte Bedenken bezüglich Menschen- und Drogenhandel, sagte jedoch, dass die Mehrheit der Menschen, die illegal in das Land eingereist sind, „angesehene Mitglieder unserer Gemeinden und Kirchen und keine gewalttätigen Kriminellen“ seien.

Flores wird Vizepräsident

Bischof Flores ist der ehemalige Vorsitzende des USCCB-Ausschusses für Glaubenslehre. Flores wird eine dreijährige Amtszeit als Vizepräsident absolvieren und damit die Nachfolge des bisherigen Vizepräsidenten, Erzbischof William Lori, antreten.

Der 64-jährige Flores lehrte einst Theologie. Seit 2006 ist er Bischof. Er gilt als ein Förderer der Synodalität in der Kirche.

Im Jahr 2017 sagte Flores, die Unterstützung von Massenabschiebungen sei „formelle Zusammenarbeit mit einem in sich schlechten Übel“, vergleichbar damit, jemanden zu einer Abtreibungsklinik zu fahren. Er hat seine Besorgnis über die Polarisierung in der Kirche zum Ausdruck gebracht und zu einem „zivilisierten Gespräch“ aufgerufen, „um das Gute zu suchen und Priorität darauf zu legen, wie man es erreichen und wie man das Böse vermeiden kann“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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