Deutschland führt bei Brandanschlägen auf Kirchen in Europa: Bericht

Deutschland führt bei Brandanschlägen auf Kirchen in Europa: Bericht

Bei Brandanschlägen auf Kirchen ist Deutschland europaweit Spitzenreiter. Das geht aus dem neuen Jahresbericht 2025 der Beobachtungsstelle OIDAC Europe („Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe“) hervor.

Demnach wurden im Jahr 2024 insgesamt 2.211 antichristliche Hassverbrecen registriert, darunter 274 Angriffe auf Personen. „Hinter diesen Zahlen stehen konkrete Fälle von Kirchenvandalismus, Brandstiftung und körperlicher Gewalt, die reale Konsequenzen für das Leben lokaler Gemeinden haben“, erklärte Anja Tang (vormals Hoffmann), die Direktorin von OIDAC Europe.

Besonders ins Auge sticht dabei der drastische Anstieg von Brandanschlägen auf Kirchen: Es wurden 94 Fälle dokumentiert, fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Mit 33 Fällen erreicht Deutschland europaweit den höchsten Wert.

Für den Bericht wurden offizielle Polizeistatistiken, die Hasskriminalitätsdaten von OSZE/ODIHR sowie Meldungen zivilgesellschaftlicher Organisationen und eigene Recherchen von OIDAC ausgewertet. Da viele Staaten nur lückenhaft melden, ergänzt OIDAC die offiziellen Zahlen durch ein eigenes Fallregister.

OIDAC warnte vor einer gefährlichen Verschiebung: Zwar ist die Gesamtzahl im Vergleich zu 2023 leicht zurückgegangen, doch haben sich die Übergriffe gegen Personen verschärft. Konkret hieß es: „Persönliche Angriffe stiegen von 232 im Jahr 2023 auf 274 im Jahr 2024.“

Die meisten antichristlichen Hassverbrechen wurden 2024 in Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Spanien verzeichnet. Laut Bericht reicht die Spannbreite der Taten vom Beschmieren von Gebäuden durch Graffiti und eingeschlagenen Fenstern bis hin zu Mord.

So wurde beispielsweise im November 2024 ein 76-jähriger Mönch in einem Kloster in Gilet in Spanien bei einem Angriff getötet, mehrere Mitbrüder wurden verletzt.

Angesichts der weiterhin hohen Zahlen forderte OIDAC Europe politische Konsequenzen auf EU-Ebene. Konkret plädierte die NGO für die Einsetzung eines EU-Koordinators zur Bekämpfung von antichristlichen Hassverbrechen, vergleichbar mit den bereits bestehenden Mandaten gegen Antisemitismus und antimuslimischen Hass.

Zugleich appellierte OIDAC an die Mitgliedstaaten, den neuen OSZE-Leitfaden zu antichristlichen Hassverbrechen umzusetzen. Die systematische Erfassung von Übergriffen gegen Christen sei besonders dringend, da diese in vielen europäischen Ländern bis heute lückenhaft oder gar nicht erfolge.

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