Das kirchliche Hilfswerk Adveniat hat am Sonntag die diesjährige Weihnachtsaktion im Mainzer Dom eröffnet. In diesem Jahr steht der Amazonas im Mittelpunkt. Die Spenden für diesen Zweck werden in den Weihnachtsgottesdiensten gesammelt.
Bischof Peter Kohlgraf von Mainz erklärte in seiner Predigt: „Wachsein bedeutet, die Zusammenhänge zu sehen und ernst zu nehmen: die Zusammenhänge zwischen Ungerechtigkeit und Unfrieden, zwischen Ausbeutung der Schöpfung und Missachtung von Menschen und ihren Rechten, zwischen der Zerstörung von Lebensgrundlagen und Fluchtbewegungen.“
„Es ist Zeit, vom Schlaf aufzustehen, indem wir uns nicht von Geld und dem Nutzen der Schöpfung und anderer Menschen blenden lassen, sondern uns von ihrer Würde leiten lassen“, führte Kohlgraf aus. Der Glaube sei „ein Wecker, ein Weckruf, der uns mahnt, die Wirklichkeit nicht zu verdrängen“.
Pater Martin Maier SJ, der Hauptgeschäftsführer von Adveniat, ging von der Bedeutung von Flüssen aus und sagte: „Sie verbinden Menschen. Spenden lebenswichtiges Trinkwasser. Lassen Pflanzen wachsen. Sind Nahrungsquelle. Doch die Lebensadern unserer Welt trocknen aus, werden ausgebeutet und vergiftet.“ Konkret beklagte er die Zerstörung der Lebensgrundlagen von Flora, Fauna und indigenen Völkern durch die Abholzung des Regenwalds am Amazonas sowie durch die Rohstoffausbeutung und die Erdölförderung.
Nach dem Messe sagte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), bei einem Empfang: „In Rheinland-Pfalz arbeiten wir daran, unser Land sozial gerecht, wirtschaftlich stark und klimaneutral zu gestalten, und zugleich übernehmen wir Verantwortung über unsere Landesgrenzen hinaus. Unsere Entwicklungszusammenarbeit mit Ländern des Globalen Südens zeigt, wie wir gemeinsam Armut bekämpfen, Bildung stärken und Zukunft schaffen können.“
