Benediktiner geben sächsisches Kloster Wechselburg bis Ende 2026 auf

Benediktiner geben sächsisches Kloster Wechselburg bis Ende 2026 auf

Die Benediktinermönche von Wechselburg in Sachsen werden das Kloster bis Ende 2026 aufgeben. Im Jahr 1993, kurz nach dem Untergang der DDR, waren Mönche aus dem bayerischen Kloster Ettal nach Wechselburg gekommen. Die Geschichte von Wechselburg reicht aber zurück bis ins Mittelalter.

Das Bistum Dresden-Meißen, aus dessen Gebiet das Kloster liegt, berichtete, der Ettaler Abt Barnabas Bögle OSB habe Bischof Heinrich Timmerevers „informiert, dass es keine Möglichkeit gibt, Wechselburg als benediktinischen Standort von Ettal aus zu erhalten“. Timmerevers erklärte, die Entscheidung, das Kloster aufzugeben, bedeute für sein Bistum „einen herben Verlust“.

„Wir bedauern sehr, dass die Ettaler Benediktiner sich nun zurückziehen“, fuhr der Bischof fort. „Wechselburg ist ein wichtiges geistliches Zentrum und ein etablierter Wallfahrtsort. Und dennoch schauen wir dankbar auf das segensreiche Wirken und den wichtigen pastoralen Dienst der Benediktiner in unserem Bistum zurück, vor allem in der geistlichen Begleitung vieler Menschen.“

„Der Abschied der Benediktinermönche wird das kirchliche Leben in Wechselburg spürbar verändern und Spuren hinterlassen“, so Timmerevers. Konkret werde schon ab Oktober 2025 kein Benediktinerpater mehr die Messe in Wechselburg feiern können.

Abt Barnabas von Ettal sagte derweil: „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, denn wir wissen, welche Bedeutung Wechselburg für viele suchende Menschen nicht nur in der Region hat.“

„Unsere Präsenz in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge und bei den Gebetszeiten in der Basilika erlebten in den zurückliegenden über 30 Jahren viele Menschen als Hilfe und als Stärkung des Glaubens“, erinnerte er. „Wir haben in unserer Gemeinschaft mehrfach darüber diskutiert und gebetet. Die Entscheidung noch länger hinauszuschieben, wäre jedoch verantwortungslos gewesen.“

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hatte das klösterliche Leben in Wechselburg seinen Anfang genommen. Etwa 100 Jahre später übernahm der Deutsche Orden das Kloster. Im Zuge der lutherischen Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert säkularisierte der protestantische Herzog Moritz von Sachsen die Einrichtung.

Die späteren Besitzer der Gebäude konvertierten wieder zum katholischen Glauben, was im Sachsen des 19. Jahrhunderts kritisch beobachtet wurde. Die öffentliche Ausübung der katholischen Religion in der Kirche wurde sogar bekämpft. Die Neugründung des Klosters erfolgte 1993, es blieb aber immer ein von Ettal abhängiges Priorat. Papst Franziskus erhob die Klosterkirche 2018 zu einer Basilika (Basilica minor).

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