Die Kustodie des Heiligen Landes, also die Provinz der Franziskaner im Heiligen Land, hat ihre „tiefe Besorgnis über das Schicksal der Bevölkerung von Gaza-Stadt“ zum Ausdruck gebracht. Im Heiligen Land spielen die Franziskaner eine wichtige Rolle, weil sie für einige der wichtigsten Heiligen Stätten der Christenheit verantwortlich sind, darunter die Grabeskirche in Jerusalem und die Geburtskirche in Betlehem.
Gleichzeitig äußerte die Kustodie des Heiligen Landes am Dienstag „Dankbarkeit für das mutige Glaubenszeugnis derer, die in den Fußstapfen des Guten Hirten beschlossen haben, ihre Herde nicht im Stich zu lassen – durch ihre physische Präsenz an der Seite der Schwächsten und Verletzlichsten und durch das Wort dessen, der weiß, dass nur die Liebe Hass, Rache und Tod besiegt“.
Ausdrücklich betonte die Kustodie entsprechend ihre Verbundenheit mit „dem Lateinischen und dem griechisch-orthodoxen Patriarchat von Jerusalem“, die „zusammen mit ihren Priestern, Ordensmännern und Ordensfrauen weiterhin eine Präsenz an der Seite der Christen von Gaza-Stadt gewährleisten“.
Der Staat Israel plant weiterhin eine Offensive in Gaza. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren, wie den Medienberichten der letzten Tage und Wochen zu entnehmen ist.
Vor diesem Hintergrund hatten das Lateinische Patriarchat mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchat erklärt, das Gelände der katholischen Pfarrei in Gaza wie auch das Gelände der orthodoxen Kirche seien im Krieg Zufluchtsorte für zahlreiche Menschen geworden.
Eine Evakuierung gestalte sich kompliziert, wie der katholische und der orthodoxe Patriarch betonten: „Wie andere Bewohner von Gaza-Stadt müssen auch die in den Einrichtungen lebenden Flüchtlinge nach ihrem Gewissen entscheiden, was sie tun werden. Viele derjenigen, die innerhalb der Mauern der Komplexe Zuflucht gesucht haben, sind aufgrund der Strapazen der letzten Monate geschwächt und unterernährt. Gaza-Stadt zu verlassen und zu versuchen, in den Süden zu fliehen, käme einem Todesurteil gleich.“
So hätten „die Geistlichen und Ordensfrauen beschlossen, zu bleiben und sich weiterhin um alle zu kümmern, die sich in den Komplexen aufhalten“.
Die Kustodie des Heiligen Landes teilte mit: „Vereint im Gebet mit dem Lateinischen und dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem appellieren wir an das Gewissen derer, die diese sinnlose Spirale der Gewalt stoppen können, damit sie endlich wirksame Maßnahmen ergreifen, um diesen Krieg und das Leiden aller seiner Opfer zu beenden.“
