Bischof Klaus Krämer hat erklärt, „die Spiritualität der Synodalität“ sei in seinem Bistum Rottenburg-Stuttgart ein Thema, „das noch eine Herausforderung für uns darstellt“. Krämer äußerte sich am Rande eines Kurses für neue Bischöfe im Vatikan, an dem die in letzten zwölf Monaten neu geweihten Bischöfe aus aller Welt teilnehmen, gegenüber Vatican News.
„Vor allem das Thema Synodalität zeigt eben, dass wir an der Kultur in unserer Kirche arbeiten müssen“, erläuterte der Bischof. „An der Gesprächs- und Diskussionskultur, an der Kultur des Ernstnehmens aller Beteiligten. Da sind wir grundsätzlich nie am Ende. Da haben wir auch noch in Deutschland, denke ich, Punkte, wo wir noch arbeiten können.“
Tatsächlich denke man in Deutschland „in vielerlei Hinsicht eher pragmatisch“ und habe somit „eher die klaren Strukturen und klare Entscheidungsprozesse, was auch wichtig und gut und wertvoll ist“.
Wichtig sei aber auch, „wie man miteinander spricht und wie man sich gegenseitig immer wieder versichert, dass man auf derselben Grundlage steht und dass es um dasselbe Ziel geht. Letztlich tun wir das alles als Kirche Jesu Christi, und das muss auch im ganz alltäglichen Miteinander immer wieder deutlich werden. Dann laufen die Dinge meiner Erfahrung nach am Schluss auch deutlich besser.“
Der sogenannte „Bischofskurs“ hätte manche Bereiche „noch intensiver“ behandeln können, so Krämer. „Das ganze Thema Missbrauch und Safeguarding ist zum Beispiel ein Thema, wo ich erwartet hätte, dass da noch mehr Zeit zur Verfügung steht. Auch der ganz praktische Kontakt mit den Dikasterien, die dann auch für Fragen Ansprechpartner sind, mit denen wir als Diözesen beschäftigt sind.“ Dies seien ganz praktische Dinge.
Mit Blick auf sein eigenes Bistum Rottenburg-Stuttgart sagte Krämer, es gehe auf „große Veränderungen“ zu, nämlich „dass wir weniger Personal haben werden, dass die Finanzen zurückgehen werden und dass wir in einer Gesellschaft leben, die sich weiter vom Glauben entfernt“.
Es handle sich hier um „ganz praktische Herausforderungen, es ist aber vor allem auch eine pastorale und spirituelle Herausforderung. Da haben wir schon erste Schritte getan, wollen auch bis zum Ende des Jahres erste Entscheidungen getroffen haben. Dann wird es aber weitergehen mit diesem Prozess, weil er natürlich sehr umfangreich und vielschichtig ist und eigentlich fast alle Fragen des kirchlichen Lebens irgendwo betrifft.“
Krämer wurde im Oktober 2024 zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte Anfang Dezember 2024, sodass er nun bereits seit über neun Monaten als Bischof wirkt.
